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Im Rahmen des »Green-Ray«-Projekts haben sich verschiedene Industrievertreter zusammen getan. Gemeinsam wollen sie Lösungen zur Minimierung des Methan-Schlupfs bei LNG-betriebenen Motoren entwickeln. [ds_preview]

Das Konsortium hat sich eine Finanzierung durch die Europäische Union gesichert, die damit Lösungen zur Minimierung des Methan-Schlupfs von LNG-Schiffsmotoren fördert.

Koordiniert wird das »Green Ray«-Projekt vom finnischen Technischen Forschungszentrum VTT. Daran beteiligt sich der Technologiekonzern Wärtsilä, die Werft Chantiers de l’Atlantique, die Reederei CMA CGA, die Klassifikationsgesellschaft DNV, das Finnische Meteorologische Institut, den Schiffsmanager MSC Cruises Management, die gemeinnützige Organisation Revolve Water und drn Energiekonzern Shell.

Methan-Nachbehandlung an Bord

Im Rahmen des Projekts werden innermotorische Technologien für Niederdruck-Dual-Fuel-Motoren – sowohl 2- als auch 4-Takt-Motoren – als auch ein neuartiges Nachbehandlungskonzept entwickelt. Diese Lösungen werden bis zu einem hohen technologischen Reifegrad weiterentwickelt, einschließlich Demonstratoren, die auf zwei Neubauten installiert und auf einem bestehenden Schiff nachgerüstet werden. Alle in »Green Ray« entwickelten Technologien werden auch in der Lage sein, Bio- oder synthetisches Methan anstelle von fossilem LNG zu verwenden.

Wärtsilä wird eine Technologie speziell für 4-Takt-Zweikraftstoff-Niederdruckmotoren entwickeln, die eine Reduzierung des Methan-Schlupfs ermöglicht, die Effizienz steigert und die Betriebskosten bei allen Motorlasten senkt. Diese Technologie zielt auf die größten Viertaktmotoren auf dem Markt, wie sie auf Kreuzfahrtschiffen, Fähren und Gastankern weit verbreitet sind.

Wärtsilä wird auch eine Technologie für Zweitaktmotoren entwickeln, die auf einem patentierten LNG-Einspritzsystem basiert, um den Methan-Schlupf von Tankern, Containerschiffen usw. zu reduzieren. Beide Technologien werden während des Projekts in Zusammenarbeit mit den Green Ray-Partnern auf See in der Praxis demonstriert.

»Methan-Katalysator« von Shell

Shell hat ein firmeneigenes Katalysatorsystem zur Methanreduzierung entwickelt, das im Labor getestet und bis zu einer Felddemonstration hochskaliert wurde, wo es sich nicht nur als wirksam bei der deutlichen Reduzierung des Methanschlupfs (über 90 %) erwiesen hat, sondern auch bei der Handhabung typischer Verbindungen, die den Katalysator abbauen können, durch die Einbeziehung eines Schutzbetts.

»Shells Klimaziel, bis 2050 ein emissionsfreies Energieunternehmen zu werden, erfordert, dass wir eine Reihe von Möglichkeiten untersuchen, die uns, unseren Partnern und Kunden helfen können, die bestehende LNG-Wertschöpfungskette zu dekarbonisieren. Wir arbeiten kontinuierlich daran, das Wertangebot von LNG durch gezielte Technologieforschung zu verbessern, und wir sind sehr daran interessiert, mögliche Lösungen zur Minimierung des Methanschlupfs bei einem so wichtigen Projekt wie Green Ray zu entwickeln«, erklärt Alexander Boekhorst, VP Gas Processing and Conversion Technology bei Shell.

»Diese Forschung wird es uns ermöglichen, auf den kontinuierlichen Verbesserungen aufzubauen, die in den letzten zwanzig Jahren bei der Reduzierung des Methanschlupfs von Motoren erzielt wurden«, so Sebastiaan Bleuanus, General Manager, Research Coordination & Funding, Wärtsilä Marine Power. »Diese Lösungen für Neubauten und Nachrüstungen bis zur Marktreife zu bringen, wird ein wichtiger Schritt für die langfristige Rentabilität von LNG als Schiffskraftstoff sein.«

Das Projekt wird von Horizon Europe mit rund 7 Mio. € gefördert. Es wird bis 2027 laufen.