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Mit dem heutigen symbolischen Anfahren der Maschinen wurde der Bau von zwei neuen Betriebsstoffversorgern für die Deutsche Marine gestartet.

Die zwei »schwimmenden Tankstellen« werden voraussichtlich ab 2025 die Schiffe der Rhön-Klasse bei der Marine ersetzen.[ds_preview]

»Mit dem Fertigungsbeginn der neuen Betriebsstoffversorger ist die Erneuerung unserer Tankschiffe eingeleitet. Wir sorgen damit für die Durchhaltefähigkeit maritimer Einsatzverbände durch militärische Kraftstoffversorgung auf hoher See, erfüllen dabei gleichzeitig auch die aktuellen Umweltschutz-Standards und leisten vor allem einen wesentlichen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung«, sagte Annette Lehnigk-Emden, Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

Sie freue sich, dass mit NVL, aber auch der Meyer Werft, zwei deutsche Werften mit ihrem Know-how wesentlich zum Fähigkeitserhalt beitragen.«

Das Projekt ist seit längerer Zeit Gegenstand intensiver Debatten um die Aufstellung und Zukunftsfähigkeit der Marine. Der Auftrag an die Lürssen-Gruppe – Kasko-Bau bei der zur Meyer-Gruppe gehörenden Neptun Werft – hatte zudem Fragen bezüglich der Kosten von 870 Mio. € aufgeworfen, wodurch der Bundesrechnungshof und das Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr noch einmal eine Prüfung angesetzt hatten. Anders als ursprünglich geplant, hatte es keine europaweite Ausschreibung gegeben, nachdem die Vergabe der MKS 180-Projekts an Damen für Proteste gesorgt hatten. Stattdessen hatte das BAAINBw mehrere deutsche Werften zur direkten Abgabe eines Angebots aufgefordert

Neue Tanker sollen Einsatzspektrum vergrößern

Mit 173 m Länge und 20.000 t Verdrängung sind die Tanker der Klasse 707 deutlich größer als ihre Vorgänger. Das spiegele sich auch in den Leistungsdaten und Fähigkeiten wider, heißt es heute seitens der Behörde.

Die neuen Marine-Tanker sind gegen den Einsatz von ABC-Kampfstoffen geschützt, besitzen ein Flugdeck für Hubschrauber und haben ein Fassungsvermögen von über 12.000 m³ Flug- und Dieselkraftstoff. Mit den verbauten Ballastwasser-Aufbereitungsanlagen und moderner Abgasnachbehandlung können die Schiffe auch entsprechend aktueller Umweltstandards betrieben werden.

Die Betriebsstoffversorger werden eine Besatzung von 42 Personen umfassen, mit der Option, zusätzlich 23 Personen einzuschiffen. »Trotz ihrer Größe und Verdrängung erreichen die Tanker dank der leistungsstarken Antriebsanlage eine Spitzengeschwindigkeit von 18 kn und haben eine Reichweite bis zu 8.000 sm. Durch ihre Fähigkeit, Marineeinheiten in See und damit abseits von Häfen mit Kraftstoff zu versorgen, erhöhen sie nachhaltig das Einsatzspektrum der Deutschen Marine und internationaler Partner«, so das Statement weiter.