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Die Gewinner stehen fest: Das Maritime Cluster Norddeutschland hat im Rahmen des MCN Cup erneut innovative Ideen und Projekte ausgezeichnet. In vier Kategorien wurde aus einer großen Zahl an Kandidaten ausgewählt. Neu dabei: der »Junior Cup«.

Die Gewinner wurden gestern im Rahmen einer Preisverleihungsgala in Hamburg bekanntgegeben. Im Helmut Schmidt Auditorium der Bucerius Law School nahmen die Preisträger in vier Kategorien ihre Auszeichnungen für nachhaltige maritime Projekte und Produkte entgegen.

»Die beeindruckende Qualität der Einreichungen unterstreicht den hohen Stellenwert, den Innovation, Nachhaltigkeit und das Ziel der Klimaneutralität für die maritime Branche besitzen. Wir freuen uns, wenn es mit dem MCN Cup gelingt, zusätzliche Anreize zu setzen und mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Anstrengungen zu lenken«, sagte MCN-Geschäftsführerin Jessica Wegener anlässlich der Preisverleihung.

MCN Cup: Die Qual der Wahl

Im Rahmen der Veranstaltung – moderiert vom stellvertretenden HANSA-Chefredakteur Michael Meyer und der stellvertretenden MCN-Geschäftsführerin Katrin Caldwell – plädierte der Vordenker einer Cradle-to-Cradle-Kreislaufwirtschaft, Michael Braungart, in einem Impulsvortrag leidenschaftlich für mehr Innovationsfreude. Diese Innovationsfreude ist in der hiesigen Branche durchaus vorhanden, wie die vielen Einreichungen deutlich machten. Die Fachjury hatte die Qual der Wahl.

Der MCN Cup, der seit 2021 alle zwei Jahre ausgeschrieben wird und bei dem die HANSA in diesem Jahr exklusiver Medienpartner ist, richtet sich an Unternehmen, Wissenschaftler, Universitäten, Institute oder Einzelpersonen mit Bezug zur maritimen Branche, die mit innovativen Lösungen die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit entlang der maritimen Wertschöpfungskette verbessern. Über die Preisvergabe entscheidet eine Fach-Jury. Die fünf Küstenbundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind die Schirmherren des MCN Cup.

Kategorie A

Betrieb von Bestandsschiffen

In der Kategorie A setzten sich das Laboratorium für Kolbenmaschinen der Hochschule Stralsund und Noris Automation durch. Das Konsortium wurde für ein neuartiges System zur berührungslosen Betriebsüberwachung von Pleuel- und Kreuzkopflagern in Großmotoren ausgezeichnet, das zur Verbesserung des Brandschutzes an Bord von Schiffen beitragen soll. Weitere Nominierte in dieser Kategorie waren 3Dock (Hamburg) mit dem Thema »Implementation of additive Manufacturing« und MOL Katalysatortechnik (Merseburg/Saale) mit dem Thema »Katalytische Wasserrevolution«.

Kategorie B

Prozesse in Häfen und maritimer Logistik

Siegerin in der Kategorie B ist East Energy aus Rostock, die mit der Herstellung von erneuerbarem Methanol aus biogenem CO2 und grünem Wasserstoff einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Schifffahrt leisten will. Die geplante Jahresproduktion am Standort Stavenhagen soll ca. 15.200 t eMethanol betragen. Ebenfalls nominiert waren bremenports (Bremerhaven) mit dem Projekt »Tide2Use – Intelligente Pumpwerk- und Schleusensteuerung« sowie das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven mit dem Verbundprojekt »MariSynFuel – Synthetisches Methanol als maritimer Kraftstoff für die Schifffahrt«.

Kategorie C

Digitalisierung der maritimen Wirtschaft

ITK-Engineering aus Braunschweig ging als Sieger aus der Kategorie C hervor. Das Projekt VIPort zielt darauf ab, mit digitaler Technik die Planung nachhaltiger Hafeninfrastrukturen, insbesondere umweltfreundlicher Hafenenergiesysteme, zu unterstützen. Die weiteren Nominierten dieser Kategorie waren ma-co maritimes competenzcentrum (Hamburg) mit dem Projekt »PortSkill 4.0 – Bildungshub der deutschen Hafenbetriebe« sowie die Vesselity Maritime Analytics GmbH (Rostock), die einen Ansatz zur Reduzierung der Emissionen der Welthandelsflotte durch predictive hull cleaning eingereicht hatte.

Kategorie D

Maritime Jobs von morgen

Den als Kategorie D erstmals vergebenen MCN Junior Cup gewann das Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven. Das Museum hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, mit innovativen Ansätzen Jugendliche für Jobs in der maritimen Wirtschaft zu begeistern. In dieser Kategorie konnten sich Berufseinsteiger, Studierende und Auszubildende bewerben. Die weiteren Nominierten waren die Hochschule Bremen gemeinsam mit Hapag-Lloyd (Hamburg) mit dem Thema »The Role of Maritime Informatics in Decarbonising Maritime Transport« sowie Topas Industriemathematik Innovation (Bremen) mit dem Transferansatz »Wissenschaft und Wirtschaft: Techniker:innen als Vermittler zwischen den Welten«.