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Der US-Zerstörer »USS Chung-Hoo« geleitet ein Frachtschiff durch das Rote Meer (© Archivbild US Navy)
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In Nahost nehmen die Spannungen zu. Irans Marine hat einen Öltanker im Golf von Oman festgesetzt. Es geht um angeblich gestohlenes Öl.

Der Tanker »St. Nikolas« sei auf Weisung der Justiz beschlagnahmt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Vorwurf: Es sei iranisches Öl gestohlen worden. Nach Angaben der britischen Sicherheitsfirma Ambrey wurde das AIS abgeschaltet. Das Schiff sei mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung des iranischen Hafens Bandar e-Dschask unterwegs. [ds_preview]

Die Bewaffneten, die rund 50 sm östlich der omanischen Hafenstadt Sohar an Bord gekommen seien, trugen Berichten zufolge schwarze Militäruniformen und schwarze Masken. Die »St. Nikolas« stand bereits im vergangenen Jahr im Fokus, als die damalige »Suez Rajan« nach Vorwürfen wegen Verstößen gegen Sanktionen festgesetzt worden war.

Reederei bestätigt Kaperung durch Irans Marine

Die USA fordern die sofortige Freigabe des festgesetzten Öltankers. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Zwischenfälle mit Öltankern. Insbesondere die Straße von Hormus, die etwa 55 km breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.

Die griechische Reederei Empire Navigation in Athen bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Kaperung des Tankers unter der Flagge der Marshallinseln. An Bord befindet sich demnach eine 19-köpfige Besatzung, davon 18 Seeleute aus den Philippinen und ein Grieche. Das Schiff habe zuvor Öl im irakischen Basra aufgenommen und sei auf dem Weg zum Suezkanal und dann weiter in die türkische Hafenstadt Aliaga gewesen, hieß es.

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs Anfang Oktober haben die Spannungen in der Region auch auf den Seerouten deutlich zugenommen. Insbesondere die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen haben in den vergangenen Wochen immer wieder Tanker auf dem Weg nach Israel angegriffen. Große Reedereien meiden zunehmend die Route im Roten Meer, der kürzesten Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa.