Schiff Finnfellow der Reederei Finnlines
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Schwächelnde Wirtschaft, Streik, Dockungen: Die zur Grimaldi-Gruppe gehörende Fährreederei Finnlines meldet für das Jahr 2023 einen um über 50 % zurückgegangenen Gewinn. Jetzt hofft man, dass die Talsohle erreicht ist.

Das Haupttätigkeitsgebiet von Finnlines verbindet die Handelspartner rund um die Ostsee. Die Reederei befördert ein Drittel der 1 Million Lkw, die jährlich zwischen Finnland, Schweden und Kontinentaleuropa unterwegs sind. Im Jahr 2023 transportierte Finnlines 710.000 Frachteinheiten (750.000), beförderte 157.000 Pkw (138.000) und transportierte 1.344.000 t sonstige Fracht (1.426.000). Insgesamt reisten 695.000 Passagiere (648.000) mit den Schiffen der Reederei. [ds_preview]

Die Umsatzerlöse der Finnlines-Gruppe beliefen sich im Zeitraum Januar-Dezember 2023 auf 680,7 (736,1 im Jahr 2022) Mio. €, was einem Rückgang von 8 % gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 2022 entspricht. Das Ergebnis des Berichtszeitraums betrug 60,3 (133,3) Mio. €. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, EBITDA, belief sich auf 166,3 (221,2) Mio. €

Tom Pippingsköld, Präsident und CEO, erklärt: »Das hohe Zinsniveau hat sich negativ auf den privaten Konsum, den Bausektor und die industrielle Nachfrage ausgewirkt. Finnlines sah sich im Jahr 2023 mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, die das Ergebnis beeinträchtigten, darunter höhere Zinssätze, der Streik im Februar, die Anlaufkosten für ein neues Schiff und die Dockung mehrerer Schiffe, um nur einige zu nennen. Die gleichen Probleme scheinen sich auch zu Beginn dieses Jahres fortzusetzen, aber wir sehen jetzt eine verbesserte Industrietätigkeit und der private Verbrauch hat die Talsohle erreicht.«

»Die EZB sollte jetzt verstehen, dass sie die Zinssätze schnell senken muss, um weder eine stagnierende noch eine rezessive Entwicklung im EU-Raum zu verhindern, sondern ihre Aufgabe besteht jetzt darin, das Wachstum in der EU anzukurbeln«, so der Manager.

Finnlines will »neues Wachstum finden«

Finnlines konzentriere sich jetzt darauf, seine Flotte anzupassen, seine Kosteneffizienz zu verbessern und »neues Wachstum zu finden«. Die Reederei steht kurz davor, eine neue RoPax-Linie zwischen Schweden und Polen von Malmö nach Swinoujscie zu eröffnen. »Wir haben bereits die Linie Zeebrügge-Rosslare, die sich gut auf dem Markt etabliert hat, obwohl wir ein neuer Betreiber auf der Verbindung Belgien-Irland sind. Außerdem haben wir zu Beginn dieses Jahres eine neue Verbindung von Vigo (Spanien) nach Zeebrugge (Belgien) eröffnet«, sagt Pippingsköld.

Finnlines’ 500-Mio.-€-Programm für umweltfreundliche Investitionen wurde mit der Ablieferung des zweiten Superstar-Schiffs, der »Finncanopus«, im Dezember in der Werft von Weihai in China abgeschlossen. Das Schwesterschiff, die »Finnsirius«, wurde am 15. September 2023 auf der Linie Naantali-Långnäs-Kapellskär in Dienst gestellt. Diese Schiffe erhöhen die Fracht- und Passagierkapazität auf der Strecke Finnland-Schweden um 24 % bzw. 50 % und sollen ein höheres Serviceniveau bieten als die beiden vorherigen Schiffe der Star-Klasse. »Finnlines konzentriert sich weiterhin auf den Frachtverkehr, aber auf dieser Linie werden wir auch ein breiteres Passagiersegment ansprechen, wie z.B. Fußpassagiere. Mit diesen modernen und hochwertigen Fracht-/Passagierschiffen können wir eine attraktive Option für Reisende auf der Route Finnland-Åland-Schweden anbieten«, so der Reederei-CEO.