Spotmarkt HANSA
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Auch wenn sich der Ausblick für die Tankermärkte angesichts der geplanten Fördermengenkürzung der OPEC-Staaten verdüstert hat, brummt das Geschäft mit dem Rohöltransport am Spotmarkt – vorerst noch.

Eine hohe Nachfrage nach Schiffsraum im VLCC-Segment sorgte dafür, dass Raten un[ds_preview]d Tageserträge der Großtanker diese Woche wieder in die Höhe schossen. Auf den Hauptrouten vom Persischen Golf nach Fernost sowie von Westafrika nach China zogen die durchschnittlichen Tageseinnahmen (TCE) im Spotgeschäft im Wochenverlauf um je 14% auf 56.500 bzw. 49.800 $ an.

»Die Aktivität ist zum Jahresende hin sehr hoch geblieben, so dass die Tonnageverfügbarkeit bis Anfang Januar relativ knapp erscheint«, erklärte ein Londoner Makler. Die Charterer hätten sich im Mittelost-Golf zunächst vermehrt Schiffe für Mitte bis Ende Dezember gesichert. Das Kapazitätsangebot am Spotmarkt sei aber aufgrund von Abfertigungsengpässen und wetterbedingten Verzögerungen in Indien und Fernost reduziert gewesen.

Die gehandelten und zu transportierenden Rohölmengen lägen weiterhin auf einem erhöhten Niveau. Bis die Förderkürzungen Anfang 2017 greifen, würden die Produzenten eher noch mehr pumpen und die Raffinerien ihre Vorräte aufstocken, hieß es in Brokerkreisen.

Nutznießer davon sind im wesentlichen nur die VLCC. Die Raten der Suezmaxe gaben in Westafrika und auch im Mittelmeer deutlich nach. Die kleineren Aframaxe verloren in der Mittelmeerfahrt ebenfalls deutlich, konnten sich aber bei Frachtabschlüssen in Mittelost und in Nord- und Ostsee verbessern. Der Baltic Dirty Tanker Index, der die durchschnittlichen Reisefrachterlöse in allen Segmenten (VLCC, Suezmax, Aframax) abbildet, stieg im Wochenverlauf leicht um 11 auf 889 Zähler.

Unterdessen ging der Hausse am Trockenfrachtmarkt die Luft aus. Bei stark sinkenden Capesize-Charterraten fiel der Baltic Dry Index diese Woche um 108 auf 1090 Punkte. Gegen den Trend verzeichneten die Supramaxe und Handysize-Bulker allerdings weiter steigende Raten und Einnahmen, vor allem im Atlantik. Die Durchschnittserträge im Zeitcharter-Trip-Geschäft verbesserten sich für Supramaxe auf über 10.000 und für »Handies« auf rund 8.000 $/Tag.