Quelle: HANSA

Sowohl für Bulker als auch für Tanker brachte die Woche Verluste. Am stärksten litten die kleineren Frachter mit eigenen Kränen.

Chinesisch Neujahr ist zwar noch rund zwei Wochen hin. Viele Charterer in Fernost scheinen sich aber schon gedanklich in den Urlaub verabschiedet zu ha[ds_preview]ben. Die gedämpfte Befrachtungsaktvität sorgte diese Woche weiter für Druck auf die Raten im Dry-Bulk- und im Tankergeschäft.

Rio tinto bulker bauxite
Photo: Rio Tinto

Der Baltic Dry Index gab im Wochenverlauf bis gestern um 92 auf 1169 Punkte nach. Dabei waren es die kleinere Bulker mit eigenem Geschirr, die die höchsten Einbußen erlitten. Die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business brach bei den Supramaxen (58.000 tdw) um 14% auf nur noch gut 8.200 $/Tag ein, für die Handysizer (28.000 tdw) ging es um 11% auf rund 6.750 $/Tag runter. Vor allem in wichtigen Laderegionen im Atlantik wie im US Golf und an der Ostküste Südamerikas hat sich ein erhebliches Tonnageüberangebot aufgebaut. »Der Ratenverfall dort ist dramatisch, aber auch im Pazifik geht es runter«, erklärte ein deutscher Befrachtungsmakler.

Auch im Panamax-Segment kam die Woche über keinen Schwung auf. Es fehle vor allem an Nachfrage für Kohle in China, dort seien die Lagerbestände noch sehr hoch, heißt es. Die Durchschnittsrate der Panamaxe (74.000 tdw) sank bis gestern um 8% auf gut 8.400 $/Tag. Für Großbulker der Capesize-Klasse brachte die zweite Wochenhälfte etwas Hoffnung. Frische Eisenerzladungen in Westaustralien verhalfen den Raten wieder nach oben. Trotz der leichten Erholung lag das Ratenniveau der Capes auf den großen Trip-Charter-Routen gestern noch 5% unter dem Stand von vergangenem Freitag: bei 14.440 $/Tag.

Abwärtstrend für Rohöltanker

Am Rohöltankermarkt ging es ebenfalls abwärts. Der Baltic Dirty Tanker Index verzeichnete bis gestern einen Rückgang um 31 auf 899 Punkte. Wie im Trockenfrachtgeschäft waren es auch hier tendenziell die kleineren Schiffsklassen, die die höchsten Einbußen hinnehmen mussten. Im Suezmax-Segment nahm das Tonnageangebot bei insgesamt gedämpfter Nachfrage kontinuierlich zu, wie Makler berichten – vor allem im Mittelmeer und in Nordeuropa.

cap philippe a foto Euronav

Im Schwarzen Meer und in Westafrika brach das Ertragsniveau laut Fearnleys seit Montag um rund 8.000 auf durchschnittlich 31.500 $/Tag ein. Für Aframaxe gab das Marktniveau seit Wochenanfang um rind 3.500 auf 21.900 $/Tag nach. Nur für die VLCC drehten die Raten dank konstant hoher Aktivität im US Golf und eines reduzierten Spot-Angebots an Schiffen im Mittelostgolf wieder ins Plus. Mit knapp 27.000 und 30.000 $/Tag im Spotgeschäft ex Persischem Golf und ex Westafrika nach Fernost war die Ertragslage gestern besser als zu Wochenanfang.

New ConTex gibt erneut nach

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe setzte sich der Abwärtstrend wie erwartet fort. Der New ConTex fiel um 5 auf 393 Punkte, und auch der Howe Robinson Containership Index gab zur Wochenmitte noch einmal etwas nach. Für viele Schiffsklassen unter 5.000 TEU bleibt es schwierig. Herkömmliche 1.700-TEU-Frachter mit Ladegeschirr sind nicht mehr überall in der Lage, das Ratenniveau bei 7.000 $/Tag zu halten. Maklern zufolge soll die „Hansa Altenburg“ mit CMA CGM eine Periode von bis zu 10 Monaten in Fernost zu 6.900 $/Tag vereinbart haben. (mph)