Gunvor Ulstein und Trond Kleivdal (Foto: Ulstein)
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Mit etwas Verspätung ist das weltweit größte Plug-in-Hybridschiff, die »Color Hybrid« jetzt von der Ulstein-Werft abgeliefert worden. Die Beteiligten betonen dabei die Bedeutung des norwegischen maritimen Clusters.

Die prestigeträchtige Fähre wurde jetzt an die Reederei Color Line übergeben. Mit all seinen innovativen und neuen [ds_preview]umweltfreundlichen Lösungen sei das Schiff ein wichtiger Meilensteinprojekt sowohl für Ulstein, Color Line als auch für das maritime Cluster, heißt es in einer Mitteilung der Werft.

Über 70% der Lieferanten stammen den Angaben zufolge aus dem maritimen Bereich in Norwegen. »Der Bau steht im Einklang mit den Ambitionen des Unternehmens, nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen für die norwegische Schifffahrt zu entwickeln«, sagte Reedereichef Trond Kleivdal bei der Übergabe.

Bei der »Color Hybrid« wurde besonderer Wert auf Lösungen zur Reduzierung von Lärm und Emissionen gelegt. Es ist ein Plug-in-Hybrid, bei dem die Fünf-Megawatt-Batterien mit umweltfreundlichem Strom aus Landstrom in Sandefjord geladen werden sollen. Das Schiff soll »lautlos« in und aus dem Fjord fahren, ohne Emissionen von Stickstoff- und Schwefelverbindungen in die Luft.

Das Batteriepack wiegt 65 t und kann den Angaben zufolge innerhalb einer Stunde aufgeladen werden. Das Schiff verfügt zudem über einen sogenannten Wärmespeicher von fünf Megawatt, der etwa Abwärme nutzen könne.

Das 160 m lange und 27,1 m breite Schiff hat eine Kapazität von 2.000 Passagieren und 500 Autos. Eigentlich sollte es bereits im Frühsommer abgeliefert werden. Die komplexen technischen Abläufe und Anlagen sowie die Integration der Systeme benötigten allerdings ein wenig mehr Zeit als geplant.

Das Schiff wurde von Ulstein Verft gebaut und von Fosen Yard entworfen. Die Kiellegung fand im Januar 2018 auf der Crist-Werft in Polen statt. Von dort wurde der Kasko nach Ulsteinvik geschleppt. Angetrieben wird die »Color Hybrid« im konventionellen Betrieb von Rolls-Royce Bergen B33:45L Dieselmotoren.