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Die Umschlag-Erfolgsgeschichte unter chinesischer Ägide in Piräus könnte weitere Kapitel bekommen. Offenbar plant der Eigner COSCO einen großen Ausbau des Containerhubs.

Wie chinesische und griechische Medien berichten, will die staatliche chinesische Schifffahrts- und Hafengruppe ein weiteres[ds_preview] Terminal in Piräus bauen. Der Branchendienst Alphaliner berichtet von einer geplanten zusätzlichen Kapazität von 2,8 Mio. TEU. Von COSCO gibt es bislang keine offizielle Bestätigung des Vorhabens, allerdings scheinen die Pläne schon weit gediehen. Ein Masterplan wurde bereits erstellt und soll demnächst öffentlich gemacht werden, heißt es.

Piraeus, Piräus, Griechenland
Foto: Piraeus Port Authority

In Griechenland kontrolliert COSCO nicht nur die drei Container-Terminals sondern über eine Beteiligung auch die Piräus Port Authority. In den vergangenen Jahren hatte man den Hafen zu einem wichtigen Umschlagplatz gemacht. 2018 konnte der Umschlag auf 4,9 Mio. TEU gesteigert werden, ein Plus von 18,4% im Vergleich zum Vorjahr. Die Kapazität wird bei Alphaliner mit 6,7 Mio. TEU angegeben.

Sollte der Plan umgesetzt werden, wäre das ein massiver Sprung für Piräus als Mittelmeerhub für Containerlinien. COSCO dürfte mit seiner Linienreederei wie bislang für eine gewisse Grundauslastung sorgen – ähnlich wie in Zeebrugge in Nordeuropa, wo die Chinesen kürzlich eingestiegen waren. Im Mittelmeer rangiert Piräus derzeit hinter Valencia (5,1 Mio. TEU) und vor Algeciras (4,8 Mio. TEU) auf Rang 2.

port piraeus
Hafen Piräus (Foto: Felix Selzer)

Im östlichen und zentralen Mittelmeerbereich liegt man allerdings bereits deutlich vor Marsaxlokk (3,3 Mio. TEU), Ambarli (3,2 Mio. TEU), Port Said (3,1 Mio. TEU) und Genua (2,7 Mio. TEU).

Ein viertes Terminal könnte direkt östlich der bestehenden Anlagen entstehen, in Nachbarschaft zum RoRo- und Kreuzfahrthafen, der unter Umständen etwas kleiner wird. Unklar ist derzeit noch, wie die griechischen Behörden auf die Pläne reagieren. Trotz der großen Verhandlungsmacht von COSCO wurde in der Vergangenheit nicht alles abgesegnet, unter anderem, um den Einfluss der Chinesen nicht noch weiter wachsen zu lassen.