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In Japan bahnt sich wie zuvor in China und Südkoreas eine Werftenfusion an. Mit Imabari und JMU wollen sich die beiden größten Schiffbauer zusammenschließen.

Imabari ist [ds_preview]Japans größter Schiffsbauer mit einer jährlichen Produktionskapazität von 4,5 Mio. BRZ. JMU (Japan Marine United) ist mit 2,37 Mio. BRZ die Nr. 2 des Landes. Beide sind vor allem beim Bau von Bulkern weltweit führend.

Geplant ist laut der jüngst gezeichneten Grundsatzvereinbarung, dass Imabari als das größere der beiden Unternehmen im Zuge einer Kapitalerhöhung Anteile an JMU erwerben soll. Wie viele Aktien dabei übernommen werden sollen, steht noch nicht fest. Danach soll ein neues Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, das in allen Bereichen des kommerziellen Schiffbaus und -designs, mit Ausnahme von LNG, aktiv wäre. Weitere Details könnten bis Abschluss des laufenden Geschäftsjahres geklärt sein, heißt es.

Erst Korea, dann China, jetzt Japan

Der Schritt gilt als Reaktion auf die jüngsten Konsolidierungsbemühungen der anderen asiatischen Schiffbaunationen. In China fusionieren die beiden Staatskonzerne China State Shipbuilding Corporation (CSSC) und China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC), in Südkorea steht der bisherige Weltmarktführer Hyundai Heavy Industries (HHI) vor der endgültigen Übernahme von DSME, der Nr. 2 des Landes.

Die Konzentration auf größere Einheiten geschieht aber auch in Europa, wo der italienische Werftkonzern Fincantieri die Mehrheit an der französischen Chantiers de l’Atlantique vor. Derzeit läuft noch das Wettbewerbsverfahren der EU.

Als überraschend gilt, dass die potenziellen Fusionspartner sehr unterschiedliche Eignerstrukturen haben. Imabari ist in privatem Familienbesitz, während JMU aus dem Zusammenschluss mehrerer börsennotierter Unternehmen entstanden ist. Hauptaktionäre sind JFE Holdings und IHI Corp, die beide 45,93% der Anteile halten.