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Bei der geplanten Erschließung der Nordostpassage drückt der russische Staatskonzern Rosatom aufs Tempo. Er steigt beim Logistikunternehmen Delo ein.

Der Atomkonzern Rosatom ist von Russlands Präsident Wladimir Putin mit der Erschließung der nördlichen Seewegs für die Schifffahrt beauftragt. Vornehmlich geht es um den Transport von Rohstoffen (Gas), aber auch um eine mögliche Container-Linie zwischen Asien und Europa entlang der arktischen Küste Russlands. Insgesamt stehen dafür 7 Mrd. $ bereit.

Die Beteiligung an dem russischen Hafen- und Logistikunternehmen Delo könnte ein erster Schritt sein. Denn dadurch erlangt Rosatom Zugang zu mehreren Umschlaganlagen, unter anderem im fernöstliche Novorossiysk. Außerdem verfügt Delo Ports über weitere sechs Containerterminals im Baltikum und im Schwarzen/Asowschen Meer. Die Entwicklung des »internationalen Transitverkehrs auf der Asien-Europa-Achse« wird explizit als eine der Aktivitäten genannt. Gemeinsam wolle man eine neue arktische Containerlinie schaffen«, heißt es in einer Erklärung der beiden Unternehmen.

Die Delo Gruppe des russischen Unternehmers Sergey Shishkarev weist für die Sparte »Ports« einen Umschlag von 1,35 Mio. TEU und einen Umsatz von 343 Mio. $ (2018) aus. Sie beschäftigt 3.000 Mitarbeiter.

Wie die HANSA bereits berichtet hat, sollen künftig jährlich rund 72 Mio. t an Ladung über den nördlichen Seeweg transportiert werden (zuletzt 25 Mio. t), davon 43 Mio. t in Containern. Dafür soll ein neuer nationaler Carrier mit mehr als 50 eisgängigen Schiffen aufgebaut werden. Den potenziellen Kunden wird finanzielle Unterstützung zugesagt, um die höheren Kosten gegenüber der Route über den Suezkanal zu kompensieren. Insgesamt sind Investitionen von 7 Mrd. $ geplant.