Balearia-Eleanor-Roosevelt-Stapellauf-Launch
Foto: Balearia
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Baleària meldet den Stapellauf seiner innovative Schnellfähre mit Erdgas-Verbrennungsmotoren. Das Schiff soll durch die Nutzung von Big-Data-Lösungen besonders effizient sein.

[ds_preview]Die »Eleanor Roosevelt« wurde am vergangenen Freitag auf der Armon-Werft in Gijón vom Stapel gelassen, die die spanische Reederei Baleària jetzt mitteilte. Die Inbetriebnahme des Schiffes ist für das erste Quartal 2021 geplant. Das Investitionsvolumen beträgt 90 Mio. €. Die Flottenstrategie von Baleària sieht eine Investition von insgesamt 380 Mio. € in neun Schiffe vor, die mit Gasantrieb fahren können.

»Für Baleària stellt die ›Eleanor Roosevelt‹ den Höhepunkt der Bemühungen aller unserer Teams dar, den ersten Katamaran mit Gasmotoren zu bauen, ein echter Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit und Innovation«, erklärte der Präsident des Unternehmens, Adolfo Utor. Er betonte ebenfalls, dass das Schiff mit »neuen Entwicklungen« ausgestattet sei, um sich an die aktuelle Gesundheitskrise anzupassen, wobei der Abstand zwischen den Sitzen, breitere Gangbords und die digitale Lösungen zur Gewährleistung einer größeren Sicherheit berücksichtigt würden.

»Intelligentes Schiff«

Passagiere können mit Hilfe eines QR-Codes, den sie über WhatsApp erhalten und der ihre zugewiesene Sitzplatznummer angibt, an Bord gehen; während der Überfahrt haben sie Zugang zum Internet und zu WhatsApp für Textnachrichten sowie die kostenlose Nutzung einer digitalen Unterhaltungsplattform von ihren mobilen Geräten aus und können ihre Haustiere über die in den Zwingern installierten Webcams sehen.

Das Innendesign betont weite, offene Räume und Abstände zwischen den Sitzen. Auch der Komfort an Bord wurde dank eines hochmodernen Stabilisierungssystems verbessert, das die Bewegungen erheblich reduzieren wird. Die Lärm- und Vibrationspegel werden nach Angaben der Reederie dank einem »elastisch schwebenden Aufbau« und der Installation von Hightech-Isolierung minimiert. Darüber hinaus werde das Schiff mit einer Rolltreppe und einem Aufzug zum Oberdeck ausgestattet, »wie es sie noch nie zuvor auf einem Schiff dieses Typs gegeben hat«.

Die »Eleanor Roosevelt« wird auch länger sein als vergleichbare Schnellfähren. Das Schiff misst 123 m vom Bug bis zum Heck, hat eine Breite von 28 m, eine Kapazität für 1.200 Passagiere und bietet im Laderaum Platz für 500 Lademeter Lastwagen und 250 Autos, ansonsten 450 Autos.

Überwachung in Echtzeit

Baleària hat die »Eleanor Roosevelt« mit Geräten ausgestattet, die in der Lage sind, den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch zu verfolgen und die Motoreffizienz zu berechnen. Die installierten Sensoren werden ebenfalls Informationen in Echtzeit liefern, um ein effizientes Segeln und eine Anpassung der Geschwindigkeit und des Kurses zu ermöglichen, um den Komfort je nach Seebedingungen zu erhöhen.

Die »Eleanor Roosevelt« ist das dritte Schiff der Reederei, das mit einem solchen Überwachungssystem ausgestattet wird. Es ist Teil des Projekts des Kontrollturms von Baleària, das große Datenmengen nutzt, um agile und effiziente Entscheidungen in Bezug auf Aspekte der Sicherheit, der vorbeugenden Wartung, der kommerziellen Effizienz und der Emissionen zu treffen.

Die vier Wärtsilä-Erdgas-/Dieselmotoren mit einer Leistung von je 8.800 kW ermöglichen der »Eleanor Roosevelt« eine Dienstgeschwindigkeit von 35 kn (mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 40 kn). Die LNG-Speichertanks bieten eine Reichweite von 400 sm bei Fahrt mit Gasantrieb (1.900 mit Gas/Diesel in Kombination).

Internationales Projekt

Der Bau der Schnellfähre begann im Dezember 2018 auf der Armon-Werft in Gijón, die das Projekt koordinierte und das System-Engineering durchführte, mit Unterstützung des Ingenieurbüros Cotenaval aus Valencia. Die australische Firma Incat Crowther war für die Konstruktion verantwortlich.

Die Motoren, das Antriebssystem und die Gasanlage wurden von Wärtsilä aus Finnland hergestellt, während die Kanaltests von der norwegischen Firma Marintek-Sintef durchgeführt wurden, und Bureau Veritas ist die Klassifikationsgesellschaft. Die architektonische und innenarchitektonische Gestaltung erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Büros Oliver Design und des Innenarchitekten Jorge Belloch