Damen, Tanker, Shell
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Die Hamburger Marlow Navigation erweitert mit einem Joint Venture das Geschäft auf Binnenschiffe. Shell gibt 40 von J.P. Morgan finanzierte Tanker bei den neuen Partnern ins Management.

Die niederländische VT Group [ds_preview]übernimmt das technische Management der Neubauten, Marlow das Crewing für die 110 m langen LNG-Tanker, die bei Damen Concordia gebaut werden. »Obwohl die Binnenschifffahrt für uns ein neuer Bereich ist, sind wir zuversichtlich, dass die Marlow-Gruppe gute Lösungen für das Besatzungsmanagement anbieten können«, erklärt Frans Roelse, Managing Director bei Marlow Navigation Netherlands.

Finanziert wird die 40 Neubauten zählende Flotte, die komplett von Shell gechartert wird, von institutionellen US-Anlegern unter Regie von J.P. Morgan. Das Hamburger Frachtcontor hatte als als Befrachtungsspezialist im Bulk-Bereich und im Auftrag von Shell die verschiedenen Partner in diesem Projekt zusammengebracht, bestätigte Frachtcontor-Chef Jens Christian Nielsen gegenüber der HANSA. Die vor drei Jahren gegründete Finanztochter Frachtcontor Capital Partners habe zudem die Investoren eingebunden.

Das Design der Schiffe ist den Angaben zufolge auf bestmögliche Tragfähigkeit bei geringstmöglichen Tiefgang ausgelegt, um auch bei niedrigen Pegelständen noch Ladung transportieren zu können. Ingesamt passen in die acht Tanks gut 3.000m³ bei einem maximalen Tiefgang von 5,05m. Über den Preis hüllt sich Damen in Schweigen. 

Die 110 m langen Tanker sollen künftig Mineralölprodukte aus den ARA-Häfen über den Rhein und das Kanalsystem transportieren. Sie werden mit Gasmotoren ausgerüstet, um LNG als Kraftstoff-Basis nutzen zu können. Das erste Schiff wird im November 2021 ausgeliefert, danach folgt jeden Monat ein weiteres Schiff, so dass die Flotte bis Dezember 2024 komplettiert sein soll.

»Die Binnenschifffahrt spielt eine wichtige Rolle bei der Lieferung von Shell-Produkten in Europa. In Kombination mit dem Einsatz eines weniger umweltschädlichen Treibstoffs verschafft uns dies eine gute Position auf den europäischen Märkten«, sagte Martin van Veen, Freight Trading Manager von Shell.

J.P Morgan ist seit Jahren als Investor in der Schifffahrt aktiv und hat unter anderem auch für Shell bereits Tanker finanziert. In der Binnenschifffahrt ist der US-Investmentfonds bislang aber nicht in Erscheinung getreten.