Der nach einer Übernahme auch im deutschen Markt aktive finnische Bunkerdienstleister Gasum will künftig verstärkt auch Biogas in seine Produktion einbauen, um die Umweltbilanz zu verbessern.
[ds_preview]In einer Unternehmensmitteilung heißt es heute, man mache Fortschritte »auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität, indem man sich neue Umweltziele setzt, um den Klimawandel einzudämmen«. Gasum will demnach die Verfügbarkeit von Biogas erhöhen, um eine Reduzierung der Kohlenstoffemissionen von insgesamt 1 Mio. t zu erreichen. Bis 2025 will der Konzern 4 TWh Biogas aus der eigenen Produktion und der von zertifizierten europäischen Partnern auf dem Markt verfügbar machen. Im eigenen Betrieb will Gasum die Emissionen in den Produktionsketten von Flüssigerdgas (LNG) und Biogas reduzieren und Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen.
LNG-Produktion soll grüner werden
CEO Johanna Lamminen sagte: »Ein wesentlicher Weg zur Emissionsreduzierung ist der verstärkte Einsatz von erneuerbarem Biogas im Straßen- und Seeverkehr und in Zukunft auch zunehmend in der Industrie. Darüber hinaus haben wir uns das Ziel gesetzt, die Emissionen in den Produktionsketten für Flüssigerdgas (LNG) und Biogas um ein Prozent pro Jahr im eigenen Betrieb zu reduzieren.«
Gasum hatte zuletzt die Integration des Seehafens Emden in sein LNG-Netzwerk angekündigt. Ursprünglich hat das Unternehmen sein Kerneinsatzgebiet in Skandinavien. Hierzulande hatte man bereits unter anderem das Forschungsschiff »Atair« bebunkert. Zuvor war das Schiff von Nauticor mit LNG beliefert worden. Die Linde-Tochtergesellschaft war Ende 2019 mit dem Ausstieg von Linde aus dem LNG-Geschäft an den finnischen Staatskonzern Gasum verkauft worden. Linde hatte seinerseits im Herbst 2016 alle Anteile von Marquardt & Bahls am vorherigen Joint Venture Bomin Linde LNG übernommen.
Neue Anlagen im Norden
Gasum will die Produktionskapazität für Biogas ausbauen. Aktuell hat man neun Biogasanlagen in Finnland und sechs in Schweden. Letztes Jahr wurde eine Anlage mit einer Kapazität von 40 GWh pro Jahr in Skövde, Schweden, erworben. Die Anlage Lohja (40 GWh/a) in Finnland soll kurzfristig in die kommerzielle Produktion und die in Nymölla (75 GWh/a) in Schweden im Laufe des Jahres. Zudem bauen die Finnen eine großtechnische Biogasanlage auf Güllebasis (120 GWh/a) in Götene, Schweden. Die Fertigstellung dieser Anlage ist für Anfang 2023 geplant. Darüber hinaus sind Projekte in Borlänge und Kalmar in Schweden sowie in Oulu in Finnland geplant.
Lamminen betonte außerdem, dass der Konzern in die Entwicklung der Produktion anderer erneuerbarer Gase wie synthetisches Methan und grünen Wasserstoff in Skandinavien investiert.