Der deutsche Nordseehafen Emden wird neuer Bestandteil des LNG-Netzwerks von Gasum. Die Finnen setzen damit ihren Expansionskurs in Europa fort.

[ds_preview]Neuester Einsatzort ist der Emdener Hafen, den das LNG-Bunkerschiff »Coralius« jetzt erstmals anlief, um die »Siem Confucius« mit Flüssigerdgas zu bebunkern, teilte der Konzern mit, der jüngst in die ARA-Region expandiert.

Ursprünglich hat Gasum sein Kerneinsatzgebiet in Skandinavien. Hierzulande hatte Gasum bereits unter anderem das Forschungsschiff »Atair« bebunkert. Zuvor war das Schiff von Nauticor mit LNG beliefert worden. Die Linde-Tochtergesellschaft war Ende 2019 mit dem Ausstieg von Linde aus dem LNG-Geschäft an den finnischen Staatskonzern Gasum verkauft worden. Linde hatte seinerseits im Herbst 2016 alle Anteile von Marquardt & Bahls am vorherigen Joint Venture Bomin Linde LNG übernommen. Im April 2017 erfolgte die Umbenennung in Nauticor mit Sitz in Hamburg und den beiden LNG-Bunkerschiffen »Kairos« und »Cardissa«.

Für die Finnen ist die jüngste Expansion »ein weiterer wichtiger strategischer Schritt auf dem Weg zu einem großflächigen Angebot für die internationale Seefahrt«, heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung.

LNG-Standort Emden

Für Emden war es allerdings nicht die erste LNG-Bunkerung. Die »Siem Confucius« hatte dort bereits von der »Engie Zeebrugge« LNG bekommen. Die Borkumfähre »Ostfriesland« der Reederei AG Ems wird ebenfalls seit einiger Zeit mit Flüssiggas angetrieben, hierbei erfolgt die Bebunkerung per Truck-to-Ship. Seit November 2019 können mit Flüssigerdgas betriebene Schiffe an der Emspier »Ship-to-Ship« betankt werden.

Der Emdener Hafen an der niedersächsischen Nordseeküste sei einer der wichtigsten Häfen der europäischen Autoindustrie und »ab sofort« Bestand des Gasum LNG-Bunkernetzwerkes. Vor wenigen Tagen belieferte das Bunkerschiff »Coralius« den Car Carrier der Reedereigruppe Siem, der auf seiner regelmäßigen 50-tägigen Route von Emden aus die USA und Mexiko mit Fahrzeugen beliefert. »Wir sind sehr froh über die neue Bunkermöglichkeit in Emden«, wird Michael Dugdale, Head of Procurement des Siem-Konzerns, zitiert.