Gastkommentar: »Wer Wasserstoff will, braucht auch Tanker!«

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Deutschland – und speziell der Norden – will mit aller Macht ein zentraler Akteur für eine aufzubauende Wasserstoff-Industrie werden. Es gibt eine Vielzahl an Konzepten und Ideen. An deutsche Wasserstoff-Tanker wird dabei fast gar nicht gedacht – zu Unrecht, meint Alexander Geisler, Geschäftsführer Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS). In einem Gastkommentar für die HANSA findet er deutliche Worte.

[ds_preview]»Warum sich Deutschland eine Wasserstoff-Tankerflotte leisten sollte!«, lautet seine zentrale Aussage im Beitrag für die aktuelle März-Ausgabe der HANSA. Als Beispiel, wie man es auch machen kann, nennt er Japan, wo die Industriepolitik nicht nur den Bau von Terminals, sondern auch den einer Tanker-Flotte vorsieht. »Es versteht sich natürlich von selbst, dass die Tanker alle auf japanischen Werften entstehen sollen«, so der Hinweis auf den potenziellen Nutzen auch für die Werft-Branche.

Zentrales Argument sind nach Geislers Ansicht die gewollten »stabilen Lieferketten«, um neue Abhängigkeiten zu vermeiden. Außerdem gehe es den Japanern darum, dass die dortigen maritimen Unternehmen den technologischen Anschluss in diesem Zukunftsbereich nicht verlieren. »Ein Schicksal, dass im Zweifel der deutschen maritimen Industrie droht.«

Geisler vermisst Aussagen zu einem konkreten Förderprogramm für die hiesige maritime Industrie zum Bau einer solchen Flotte, »man hofft wohl darauf, dass Japans Werften das Transportproblem durch das staatlich geförderte Bauprogramm für Deutschland gleich mit lösen werden.« Das sei mehr als bedauerlich.