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Die Notwendigkeit einer Flottenmodernisierung besteht nicht nur im MPP-Deepsea-, sondern auch im Shortsea-Markt.

[ds_preview]Beim Hamburger Makler Toepfer Transport, der für dieses Segment eigens einen neuen Index entwickelt hat, sieht man »enormes Potenzial«, nicht zuletzt, weil 60% der in der EU verschifften Waren über diesen Markt abgewickelt werden. Analyst Yorck Niclas Prehm sagt: »In den letzten Jahren wurden kaum Schiffe bestellt. Irgendwann sind die Umweltanforderungen aber so hoch, dass die alten Schiffe automatisch rausfallen. Wer soll dann die Transportleistung bringen?«

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© Deltamarin / Toepfer Transport

Toepfer war kürzlich mit der Vermarktung eines neuen Designs für einen 90 m langen 5.000-Tonner an die Öffentlichkeit gegangen. Es stammt vom finnischen Design-Büro Deltamarin. Geschäftsführer Hannes Holländer bestätigt: »Das Interesse ist sehr groß, nach der Veröffentlichung gab es fast 50 Reaktionen.«

Für das kranlose Schiff setzt man rein auf eine Kombination aus Brennstoffzelle, Wasserstoff und Batterien. Als Standardschiff kostet so ein Schiff rund 10 Mio. €, mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb liegt man bei rund 20 Mio. €.

Auch im »KüMo«-Bereich steigen die Raten. Zwar sind die gestiegenen Neubau-Preise auch hier ein Manko, wie im MPP-Deepsea-Markt. »Aber es muss etwas passieren. Je länger man wartet, desto teurer wird’s«, meint Prehm.

Generell werde auch im Shortsea-Markt »sehr viel« verhandelt. »Daher dürften wir in der nächsten Zeit viele Neubau-Projekte sehen.« Die Finanzierung ist zwar nach wie vor kein Selbstgänger. Reedereien mit einem robusten Geschäftsmodell, etwa wenn sie gleichzeitig auch Operator sind, bekommen seiner Ansicht nach aber eine Finanzierung. Es gibt dem Vernehmen nach allerdings Beispiele, bei denen der Baupreis das Projekt schon wieder auf Eis gelegt hat.

Holländer und Prehm gehen von einer logischen Entwicklung aus: Projekte kommen nicht zu Stande, wenn das Eigenkapital nicht genügend Rendite abwirft und die Sorge vor der Wahl des richtigen Antriebs zu groß ist. »Dann wird es aber umso mehr zu einer Frage von Angebot und Nachfrage. 60% der Tonnage sind über 20 Jahre alt, das Orderbuch liegt bei unter 4% der Flotte. Steigt der Druck weiter, werden Ladungseigner es immer schwerer haben, Laderaum zu finden. Dann steigen die Raten weiter und dann sind Neubauten unausweichlich. Das sehen wir bereits jetzt«, so der Geschäftsführer.     (MM)