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Die griechische Piräus Bank stößt im Zuge ihrer Transformation ein großes Paket an »notleidenden Forderungen« ab. Der Käufer ist ein Hedgefonds aus den USA, der auch schon in der deutschen Schiffsfinanzierung aktiv war.[ds_preview]

Die Muttergesellschaft Piraeus Financial Holding gab jetzt bekannt, dass es Einigung mit Davidson Kempner Capital Management aus den USA erzielt wurde. Der in New York ansässige Hedgefonds übernimmt im Rahmen der Transaktion ein Portfolio »notleidender Forderungen« (NPE) mit einem Bruttobuchwert von 400 Mio. €. Die vereinbarte »Gegenleistung« beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 53 % des Bruttobuchwerts.

Davidson Kempner ist in der Schiffsfinanzierung kein unbekannter Akteur, auch in Deutschland war der Finanzinvestor bereits aktiv, etwa bei der Übernahme von Schiffskrediten der Commerzbank.

Die Piräus Bank ist seit Ende 1990 in der Schiffsfinanzierung tätig. Zunächst hatte man die griechischen Schifffahrtsportfolios der Banken Natwest und Credit Lyonnais übernommen, es folgte das Portfolio der Bank of Macedonia-Thrace übernahm. Das Schifffahrtssegment umfasste zuletzt rund 2,88 Mrd. €, davon entfielen etwa 2,5 Mrd. € auf die Handelsschifffahrt, der Rest auf die für Griechenland sehr wichtige Passagier- und Fährschifffahrt. 2020 hatte die Bank sich den japanischen Investor Orix an Bord geholt, um das Geschäft anzukurbeln.

»Durch die Transaktion sinke die NPE-Quote der Piraeus Financial Holding Group von 16% zum 30. September 2021 auf ca. 15% und die NPE-Deckungsquote erhöht sich von zuvor 39% auf ca. 40%«, teilte die Bank-Holding mit, die sich wie viele andere Kreditinstitute einer Transformation und Bereinigung der Aktivitäten verschrieben hat. Dazu zählt unter anderem auch das Projekt »Sunrise«, das einen Verkauf von faulen Schiffskrediten beinhaltet. Zuletzt war von rund 600 Mio. € die Rede, die abgegeben werden sollen.