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Die Linienreederei CMA CGM und der US-Westküsten-Hub Los Angeles wollen künftig eng mit der US-Molkereiwirtschaft zusammenarbeiten, um die Probleme in der Lieferkette zu überwinden und die Exporte zu steigern.[ds_preview]

Die International Dairy Foods Association (IDFA), der Hafen von Los Angeles und die französische Reederei gaben jetzt die Gründung einer Arbeitsgruppe für Milchexporte bekannt. Die Gruppe will sich auf die Seehäfen an der Westküste der Vereinigten Staaten konzentrieren, wo ein Großteil der Milchprodukte ihre Exportreise beginnt, sowie auf Möglichkeiten zur Rationalisierung des Transports von Produkten aus dem Landesinneren  an die Westküste.

»Fast Lane« für Schiffe auf der Agenda

Die Beteiligten gaben sich eine Reihe von Aufgaben, darunter:

  • Erkundung von Möglichkeiten zur Bündelung und Rationalisierung von US-Milchexporten von mehreren Lieferanten, um konsolidierte und attraktive Buchungen zu gewährleisten
  • Verbesserung der Verfügbarkeit von Schienentransporten ins Landesinnere, um Exporteure außerhalb der Küstenregionen zu erreichen
  • Ermittlung der Realisierbarkeit eines »Fast Lane«-Konzepts für Schiffe, die sich bereit erklären, mit vollen oder weniger leeren Containern abzufahren
  • Festlegung vereinbarter Bedingungen für Exporteure, die Leercontainer nutzen, die derzeit in US-Häfen lagern

Marktbasierte Lösungen

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Foto: Port of Los Angeles

Die Exporte von US-Milchprodukten erreichten 2020 einen Rekordwert von 6,4 Mrd. $ und sollen auch 2021 aufgrund zulegen. »Aber die US-Milchindustrie könnte noch viel mehr in die ganze Welt exportieren, wenn die Lieferkette zuverlässiger und berechenbarer wäre«, sagte IDFA-Chef Michael Dykes. Man habe marktbasierten Lösungen zur Beseitigung von Engpässen im Blick. »Diese Art der Zusammenarbeit ist unerlässlich, um in Zukunft erhebliche Unterbrechungen in der US-Milchlieferkette zu vermeiden, die entstehen, wenn die Exporte weiterhin stocken«, so Dykes weiter.

Ed Aldridge, Präsident von CMA CGM und APL North America, erklärte: »Wir haben uns verpflichtet, Amerikas Landwirte zu unterstützen und Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass sie ihre Waren rechtzeitig auf den Markt bringen. Mit der Dairy Exports Working Group haben wir die richtigen Akteure im Raum.« Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit werde den Carrier in die Lage versetzen, »schnell innovative Lösungen umzusetzen«. Inwiefern CMA CGM dabei auch die Kapazitäten des jüngst übernommenen Terminals einbeziehen will, ist noch nicht bekannt.

Die derzeitige Situation kostet die US-Molkereiunternehmen nach eigenen Angaben Millionen von Dollar. So müssten die Milchexporteure beispielsweise mehr Produkte als je zuvor per Luftfracht befördern, »manchmal zu 20-fachen Kosten«, um Verträge mit Übersee zu erfüllen. Gleichzeitig sind die Lagerhäuser in den USA voll oder aufgrund von Verzögerungen nahezu ausgelastet. Für die Zukunft hält man eine Ausweitung des Projekts offenbar für denkbar. Man sei entschlossen, »konstruktiv mit den Partnern im Hafen von Los Angeles und bei CMA CGM sowie mit anderen interessierten Häfen, Spediteuren und anderen Akteuren der Lieferkette zusammenzuarbeiten, um marktgerechte Lösungen zu entwickeln, die für beide Seiten von Vorteil sind und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen, das Problem der leeren Container entschärfen und den Fluss der amerikanischen Milchexporte zu unseren Kunden beschleunigen«, heißt es heute.