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Der Ladungszustrom aus dem Rohölsektor hat sich diese Woche verbessert und die Spoteinnahmen für Crude-Tanker aller Größenklassen in die Höhe getrieben.[ds_preview]

Nach vermehrten Feiertagen und großen Branchentreffs wie »Posidonia« in Griechenland hat die Aktivität im Frachtgeschäft diese Woche wieder zugenommen. So scheint der Chartermarkt für Rohöltanker nun aus seiner Lethargie herausgefunden zu haben. Makler berichten von einer verstärkten Tonnagenachfrage mit einer Vielzahl von Charterabschlüssen vor allem im Persischen Golf, im US Golf und in Nordeuropa.

So meldet Clarksons Platou für das VLCC-Segment einen Anstieg der Tageserträge im Spotgeschäft um fast 80% gegenüber der Vorwoche auf 7.100 $/Tag. Die Zahl der Abschlüsse für VLCC im Persischen Golf sei für den Monat Juni inzwischen auf über 140 gestiegen – ein sehr ordentliches Level, wie Makler übereinstimmend berichten. Inzwischen kämen schon vermehrt Anfragen für Anlieferungen im Juli herein.

Für die Suezmaxe endet die Woche mit einem Plus von 51% auf 19.800 $/Tag. Treiber der Entwicklung ist die erstarkte Tonnagenachfrage innerhalb des Atlantiks, wo Reisen von Westafrika nach Europa derzeit mindestens knapp 26.000 $/Tag abwerfen. In Asien hinkt der Markt hinterher. Dort erzielen Schiffe auf kurzen Trips vom Golf nach Indien nur 7.100 $/Tag (non-Eco, non-Scrubber).

Im Aframax-Segment zogen die Raten vor allem in der Nordsee und im Mittelmeer bei steigender Aktivität weiter an. Im weltweiten Durchschnitt verbesserte sich der Schiffstyp um ein Drittel auf 28.600 $/Tag.

Am Trockenfrachtmarkt war die Entwicklung geteilt: Die großen Schiffe fuhren dank hoher Nachfrage aus dem Kohlensektor deutliche Zugewinne ein, während die Supras und die Handies auf Wochensicht leicht im Minus lagen.

Die Capesize-Bulker (180.000 tdw) steigerten sich laut Baltic Index um 26% auf 24.776 $/Tag. Eine erhöhte Charternachfrage für Kohleverschiffungen ex Zentralamerika nach Europa trieb die Durchschnittsrate für Transatlantik-Rundreisen um 50% auf fast 30.000 $/Tag hoch. Im asiatisch-pazifischen Raum sorgte die anhaltend hohe Nachfrage für Kohle in Indien für rege Aktivität.

Die Panamaxe (82.500 tdw) verzeichneten einen Sprung um 9% auf 25.757 $/Tag, getrieben durch verstärkte Abschlüsse für Getreide ex Ostküste Südamerikas und Kohle ex Indonesien.

Die Raten der kleineren Frachter mit eigenen Kränen standen zu Wochenbeginn noch deutlich unter Druck, konnten sich zum Wochenende hin aber stabilisieren und im Supramax-Segment sogar merklich erholen. Auf Wochensicht lagen die Durchnittsraten der Supras mit 27.139 $/Tag rund 1% niedriger, die der Handies (38.000 tdw) sogar fast 6% im Minus.    (mph)