Matthias Becker – Geschäftsführer Wärtsilä Deutschland (© HANSA)
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Matthias Becker, Deutschland-Chef beim finnischen Motorenbauer Wärtsilä, sieht das Unternehmen auf einer »Entwicklungsreise«. Wärtsilä stellt sich derzeit in Teilen neu auf. Das Portfolio wird mit Blick auf die Frage nach dem »Kraftstoff der Zukunft« und einem effizienten Schiffsbetrieb breit gehalten.

In der neuen Folge des HANSA PODCASTs verrät und erläutert Becker, was hinter der jüngst verkündeten (Re-)Integration der Digital-Gesellschaft »Voyage« unter das Dach von »Marine Power« steckt: »Wir gehen den nächsten Schritt«.

Podcast BV neuAktuell arbeitet Wärtsilä an einer neuen Strategie. Es geht um eine Integration und die strategische Weiterentwicklung, »ohne dass das Tagesgeschäft leidet«, sagt Becker. Größere Akquisitionen stehen – nach diversen Zu- und Verkäufen in der jüngeren Vergangenheit – nicht oben auf der Agenda, so Becker, der aber von gewissen Bereichen berichtet, von denen sich der Motorenbauer noch trennen will.

Unabhängig von der durch den russischen Krieg gegen die Ukraine ausgelösten Energie- und LNG-Krise will Wärtsilä an Flüssiggas als Komponente für seine Motorenprodukte festhalten. »LNG ist weiterhin ein sehr sehr wichtiger Kraftstoff für die Schifffahrt. Auch in der Zukunft«, sagt der Geschäftsführer der deutschen Tochter. Gleichzeitig arbeite man sehr intensiv an anderen Möglichkeiten, wie Methanol, Ammoniak, Wasserstoff, synthetischen Kraftstoffen, Beimischungen (»ein ganz wichtiges Thema«) etc.

Einer Eingrenzung auf einen bestimmten Kraftstofftyp bei Wärtsilä erteilt Becker eine Absage. Die größte Baustelle sei die Ungewissheit, was wann gebraucht wird: »Kunden erwarten, dass wir alles für jeden und zu jeder Zeit bereitstellen.« Man müsse im Grunde genommen die eigene Roadmap für Future Fuels ständig anpassen. Dabei stößt man allerdings auf das Problem der Entwicklungskapazitäten sowie in der Konsequenz auf die Schwierigkeit der Gewichtung und Priorisierung.

Lange war man bei Wärtsilä davon ausgegangen, dass es in Richtung Ammoniak gehen könnte. »Im Moment spüren wir aber mehr Nachfrage nach Methanollösungen«, so Becker, der ausführt, wie Wärtsilä darauf reagieren will.

Becker Waerstilae Podcast

Hören Sie hier kostenlos die ganze Folge. Matthias Becker spricht unter anderem über:

  • die Neustrukturierung bei Wärtsilä und das Setup in Deutschland
  • den Wettbewerb zwischen Motorenbauern
  • Geschäftsmöglichkeiten abseits des klassischen Motorenbaus
  • weitere Zu- und Verkäufe
  • die Arbeit mit deutschen Werften und Reedern
  • mögliches Geschäft im Zuge der angekündigten Modernisierung der deutschen Marine
  • die Frage nach dem Kraftstoff der Zukunft und die Anforderungen der Kunden
  • digitale Notwendigkeiten an Bord und die Schiff-Land-Hafen-Kommunikation
  • eine »clevere« Hybridisierung der Schifffahrt
  • Potenziale in verschiedenen Schiffssegmenten