Methanol
Im Projekt MariSynFuel wird synthetisches Methanol als Kraftstoff für die Schifffahrt hergestellt
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In Bremerhaven startet das Großprojekt MariSynFuel. Für die Entwicklung von synthetischem Methanol für die Schifffahrt stehen jetzt 6,5 Mio. € zur Verfügung.[ds_preview]

Das Geld stammt aus dem Programm »Entwicklung regenerative Kraftstoffe« des Bundesverkehrsministeriums (BMDV). Projektpartner sind das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven, das Alfred-Wegener-Institut (AWI), das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), UTG – Unabhängige Tanklogistik GmbH, Green Fuels GmbH und die Reederei F. Laeisz.

Das Projekt verfolgt das Ziel, flüssige, synthetische Kraftstoffe für die Schifffahrt bereitzustellen. Dazu soll eine Anlage zur Herstellung von »grünem« Methanol im Demonstrationsmaßstab in Bremerhaven installiert werden, um in einem ersten Schritt das neue Forschungsschiff »Uthörn« zu versorgen. Das mit zwei Methanol-fähigen Motoren ausgestattete Schiff wurde von der Werft Fassmer gebaut und wird von der Reederei F. Laeisz bereedert.

Dafür hat das ttz Bremerhaven ein Verfahren entwickelt, bei dem CO2 mineralisch gebunden und die Abwärme der Methanolsynthese als Energiequelle genutzt wird. Da Methanol gute Lager- und Transporteigenschaften besitzt, hat es im Vergleich zu beispielsweise reinem Wasserstoff oder Ammoniak zahlreiche Vorteile bei Lagerung und Handling. Auch ist es gut biologisch abbaubar, wichtig im Falle von Havarien auf See oder im Hafen. Zusätzlich können bestehende Tanklager und Tanktransporter mit wenig Aufwand umgerüstet und weiter genutzt werden. Die geplante Demonstrationsanlage soll mindestens 500 kg synthetisches Methanol am Tag produzieren.

Die Nachfrage nach synthetischen Kraftstoffen werde in den kommenden Jahren stetig steigen, da künftig immer mehr Seeschiffe mit einem derartigen Antrieb ausgestattet werden und von einem sich verändernden Bunkerverhalten (häufigere Aufnahme von Kraftstoff aufgrund reduzierter Reichweiten) auszugehen ist. Somit soll dieses Vorhaben den Angaben zufolge in vielerlei Hinsicht als Blaupause dienen. Es bestehe eine generelle Übertragbarkeit für andere Hafenstädte mit ähnlichen Anwendungsgebieten und infrastrukturellen Gegebenheiten. Zudem könne dieses Projekt als Konzept für die Herstellung und Anwendung weiterer E-Fuels, wie E-Diesel, angesehen werden.