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»Asset Play« im Bulker-Markt: Die Reederei Golden Ocean des norwegischen Schifffahrtsmagnaten John Fredriksen kauft sechs Capesize-Bulker – um sie gleich wieder zu verchartern.[ds_preview]

Der nach eigenen Angaben »führende Schiffseigner« im Markt für Großbulker gab heute eine Vereinbarung mit einem nicht genannten Geschäftspartner bekannt. Demnach kauft Golden Ocean sechs »moderne Schiffe« mit einer Tragfähigkeit von jeweils 208.000 t. Sie sind mit Abgasreinigungssystemen (Scrubbern) ausgestattet. Der Gesamtpreis wird mit 291 Mio. $ angegeben. Nach der Übergabe verchartert Golden Ocean die Frachter wieder an den bisherigen Eigner zurück (»Sale and lease back«): für rund 36 Monate zu einer durchschnittlichen Rate von rund 21.000 $.

99 Schiffe in der Flotte

»Mit dieser Übernahme festigen wir unsere Position als größter Eigner moderner Capesize-Schiffe. Sie steigert auch die Treibstoffeffizienz unserer Flotte«, sagte CEO Ulrik Andersen. Die in den USA und in Oslo börsengelistete Reederei besitzt oder kontrolliert nach der Transaktion eine Flotte von 99 Schiffen. Deren Durchschnittsalter liegt bei etwa sechs Jahren.

Andersen begründete den Kauf auch mit einem Zeitpunkt: Eine »kurzfristige Schwäche der Schiffspreise« wird genutzt, um »qualitativ hochwertige Schiffe mit guten Renditeprofilen zu erwerben«, die auch nach 2030 alle Umweltvorschriften erfüllen würden.

Man habe die Akquisition so strukturiert, dass das kurzfristige Risiko durch rentable Zeitcharterverträge gesteuert werden könne. »Dank unserer starken Bilanz sind wir in der Lage, die Transaktion mit einem moderaten Verschuldungsgrad und Barmitteln durchzuführen, ohne unsere Dividendenfähigkeit zu beeinträchtigen«, so Andersen weiter.

Bulker-Kredit über 233 Mio. $

Konkret wird der Kauf durch eine neue Kreditfazilität in Höhe von 233 Mio. $ sowie Barmittel finanziert. Sie ist durch die neu erworbenen Schiffe und zwei unbelastete Schiffe gesichert. In den vergangenen 24 Monaten hatte Golden Ocean elf ältere Schiffe verkauft. Dabei erzielte die Reederei einen Nettoerlös von insgesamt etwa 124 Mio. $. »Diese Erlöse reichen aus, um den größten Teil des erwarteten Eigenkapitals für die zehn im Bau befindlichen Kamsarmax-Neubauten und die sechs neu erworbenen Schiffe zu finanzieren, wobei konservative Annahmen zur Fremdfinanzierung zugrunde gelegt wurden«, heißt es.