Crew, Seeleute
© Christian Gilbert Sonico Esteban / ITF Seafarers' Trust
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Seeleute auf Schiffen deutscher Reedereien erhalten rückwirkend zum 1. Oktober 6,5% mehr Geld. Die Gewerkschaft ver.di hat dies mit dem VDR ausgehandelt.

Die Einkommen für die unter den Heuertarifvertrag Seeschifffahrt (HTV-See) fallenden Beschäftigten steigen in zwei Schritten um insgesamt 10,5%. Eine weitere Steigerung um 4,0% gibt es zum 1. Oktober 2024. Für Schleppschiffe im Offshore-Einsatz soll es zudem eine Zulage geben, die von den Betriebsparteien noch auszuhandeln ist. [ds_preview]

»Mit diesem Ergebnis konnte ein ordentlicher Kompromiss erzielt werden«, betont ver.di-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. Der Abschluss ist der höchste in der Seeschifffahrt seit vielen Jahren. Die Tarifparteien haben eine vierwöchige Erklärungsfrist vereinbart. Die Laufzeit des HTV-See endet am 31. Dezember 2025.

Neuer Tarifvertrag für Seeleute

Der Tarifvertrag gilt Verdi zufolge für Seeleute der wichtigsten deutschen Reedereien, die sich der VDR-Tarifgemeinschaft angeschlossen haben. Weitere Reedereien hätten die Übernahme der Verhandlungsergebnisse in ihren Haustarifverträgen vereinbart oder orientierten sich an diesen bei eigenen Abschlüssen, teilte die Gewerkschaft mit.

Der VDR hob hervor, dass wegen der langen Laufzeit jetzt Planungssicherheit herrsche. Zwar falle der Abschluss höher aus, als sich das der Verband ursprünglich vorgestellt habe. Man sei aber zufrieden mit dem Ergebnis, heißt es.

Verdi hatte ursprünglich eine Steigerung um 12% bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert, um die Reallohnverluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Auch eine Inflationsausgleichsprämie sei nicht verbindlich festgeschrieben worden. »Hier werden wir jetzt auf betrieblicher Ebene auf ein Nachsteuern drängen«, so Schwiegershausen-Güth.