Christophe Tytgat, Generalsekretär des europäischen Werften-Verbands SEA Europe
Christophe Tytgat, SEA Europe Secretary General (Foto: SEA Europe)
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Europas Werften und Zulieferer fordern von der Europäischen Union, sich stärker für faire Wettbewerbsbedingungen in der Konkurrenz mit China einzusetzen.

Der Branchenverband »Sea Europe« hat sich anlässlich der aktuell stattfindenden Tagung des Europäischen Rates einen Appell an [ds_preview]die Brüsseler Politiker gerichtet. Die EU solle »eine stärkere Haltung zur Gegenseitigkeit und zu gleichen Wettbewerbsbedingungen in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und China einzunehmen«, heißt es darin.

China
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Der Verband begrüßt das jüngste Positionspapier der Europäischen Kommission »EU-China – A Strategic Outlook«, in dem anerkannt werde, dass Chinas staatlich gelenkte Industriepolitik auf die globale Führungsrolle Europas in strategischen Sektoren wie dem High-Tech-Schiffbau und dem Schiffsausrüstungsbau abziele. Zudem werde deutlich, dass sich »das Verhältnis von Chancen und Herausforderungen, das China bietet, verändert hat«. Und dass die EU selbst sich an die sich ändernden wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen und ihre eigene Innenpolitik und ihre eigene Industriebasis stärken muss, um ihren langfristigen Wohlstand zu erhalten.

»Im Einklang mit dieser Mitteilung« fordert Sea Europe den Europäischen Rat nun auf, sich uneingeschränkt der dringenden Notwendigkeit anzunehmen, die bestehenden EU-Regeln und Industriepolitiken an die Herausforderung des unlauteren preis- und staatsorientierten Wettbewerbs anzupassen.

EU, ECSA, Reederverband, Dorsman
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»Wir stellen mit Genugtuung fest, dass die Europäische Kommission schließlich anerkannt hat, dass China nicht nur ein Land mit Geschäftsmöglichkeiten ist, sondern auch ein wirtschaftlicher und systemischer Konkurrent bei der Suche nach einer technologischen Führung ist. Solche Bedrohungen sind besonders relevant für den europäischen maritimen Technologiesektor, der direkt von »Made in China 2025« angesprochen wird«, sagte Verbandsgeneralsekretär Christophe Tytgat.

Er forderte die EU nun auf, den nächsten Schritt zu tun, »d.h. eine neue spezifische sektorale Strategie für die europäische maritime Technologieindustrie zu verabschieden«, die es dem Sektor ermöglichen soll, seine Herausforderungen, Bedrohungen und Chancen anzugehen.