Print Friendly, PDF & Email

Nicht nur die Havarie der »Glory Amsterdam« ist ein Warnsignal. Schiffsunglücke in küstennahen Gewässern können verheerende Folgen haben. Ein neues Projekt will die Sicherheit erhöhen.[ds_preview]

Das sogenannte Schadenspotential für Umwelt und Menschen ist bei derartigen Havarien enorm. Aber die Entwicklung der Technologie könnte helfen. »Zunehmend bessere Kommunikationstechnologie und Automation tragen dazu bei, synchronisierte Lagebilder des Verkehrs an Bord der beteiligten Schiffe und in den Revierzentralen zu erzeugen«, heißt es jetzt seitens der Projektpartner von »greenCoPilot«, die sich der Thematik verstärkt verschrieben haben.

Diese zentralisierte Steuerung biete die Möglichkeit, die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu erhöhen und Wartezeiten beim Hafenanlauf zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund wurde im Frühjahr 2019 am Fachbereich Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule in Elsfleth die Durchführung des Projektes »Cooperative Pilotage für Schiffe und Leitsysteme« mit einer Förderung von rund 500.000 € durch den Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) und das Niedersächsische Wissenschaftsministerium (MWK) begonnen.

Auch vesseltracker.com an Bord

Die Realisierung des Vorhabens erfolgt in Kooperation mit der Hammonia Reederei,  vesseltracker.com und SevenC’s aus Hamburg sowie den regionalen Partnern Böning Automationstechnologie aus Ganderkesee, dem OFFIS Institut und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

In dem Vorhaben soll über eine Laufzeit von drei Jahren ein System zur Wegplanung von Schiffen aufgebaut werden, mit dem Routen für eine automatisierte Pier-zu-Pier-Navigation an Bord geplant werden können. Die Revierzentralen erhalten per Funk Kenntnis vom Fahrweg des Schiffes. Dadurch, dass ein Standard-Datensatzes für Manövrierkennwerte der Schiffe geschaffen wird, sollen die Planungen auch »bordextern« mit nautischer Kompetenz verändert werden können. Änderungen bzw. Modifikationen der Routen werden als Vorschlag zurück an das Schiff gesendet. Auf der Brücke können Lotse und Kapitän dann entscheiden, ob sie die Änderungen akzeptieren. Die Wegplanung kann direkt auf den Autopiloten geschaltet werden und das Lagebild wird wieder synchronisiert.
Kerngedanke des Vorhabens greenCoPilot besteht darin, die Verantwortung beim nautischen Personal beizubehalten.