Print Friendly, PDF & Email

Der norwegische Großreeder John Fredriksen hat sich auf einen Schlag zehn neue Suezmax-Tanker gesichert. Im Gegenzug holt er sich Trafigura als neuen Anteilseigner bei Frontline ins Haus.

Der Rohstoffkonzern und die Reederei gaben heute den Plan[ds_preview] für eine umfangreiche Transaktion bekannt, die bis zum 15. März 2020 abgeschlossen werden soll.

Demnach kauft Frontline zehn 2019 gebaute Suezmax-Tanker durch den Verkauf eines »Special Purpose Vehicle«, das als Eigner der Schiffe fungiert. Alle zehn Einheiten sind mit Scrubbern ausgestattet. Als Option wurde der Verkauf eines zweiten solchen Vehikels vereinbart, das Eigner von vier anderen 2019 gebauten Tankern ist.

Fredriksen beziehungsweise Frontline zahlen zum einen einen Barbetrag zwischen 538 und 547 Mio. $ für die Tanker. Zusätzlich bekommt Trafigura rund 16 Mio. Stammaktien von Frontline. Dadurch hält der Konzern künftig 8,48 der Stammaktion an der Reederei.

»Der deutliche Anstieg der US-Exportvolumina, eine alternde globale Flotte insbesondere von Rohöltankern und ein historisch niedriger Auftragsbestand stützen unseren konstruktiven Ausblick für den Sektor. Wir sehen daher ein erhebliches Kurspotenzial in unserem Eigenkapital an Frontline«

Trafiguras Global Head of Wet Freight, Rasmus Bach Nielsen, nannte die Transaktion »eine Fortsetzung des Ansatzes, der seit langem integraler Bestandteil der Strategie von Trafigura ist, nämlich in Infrastruktur-Assets zur Unterstützung der Warenströme zu investieren und dann mit einem Marktführer wie Frontline zusammenzuarbeiten, um einen ausreichenden Zugang zu diesen Anlagen für unser Handelsgeschäft zu gewährleisten.«

Der Konzern handelt nach eigenen Angaben täglich rund 5,5 Millionen Barrel Öl und Erdölprodukte weltweit, insbesondere als führender Exporteur von Rohöl aus den USA. »Der deutliche Anstieg der US-Exportvolumina, eine alternde globale Flotte insbesondere von Rohöltankern und ein historisch niedriger Auftragsbestand stützen unseren konstruktiven Ausblick für den Sektor. Wir sehen daher ein erhebliches Kurspotenzial in unserem Eigenkapital an Frontline«, so Nielsen weiter.

»Einzigartige Partnerschaft«

Robert Hvide Macleod, Chief Executive Officer von Frontline Management AS, »begrüßte« Trafigura als strategischen Aktionär. Zusätzlich zur bestehenden Kundenbeziehung habe man nun »eine einzigartige Partnerschaft mit Trafigura, von der wir glauben, dass sie zu weiteren Synergien führen wird. Die Struktur der Transaktion wirkt sich unmittelbar auf unser Ergebnis aus, zu einem Zeitpunkt, zu dem wir einen deutlichen Anstieg der Frachtraten erwarten. Darüber hinaus erwarten wir, dass die Transaktion unsere Dividendenfähigkeit in Zukunft erhöhen wird.«

Trafigura Suezmax
Foto: Trafigura

Bis zum Abschluss der Transaktion chartert Frontline die Tanker zu einer Tagesrate von 23.000 $. Fünf der Schiffe werden jedoch wieder zurück an Trafigura verchartert, zu jeweils 28400 $ pro Tag.

Zusätzlich beinhaltet das Paket eine zweite Option für zwei plus zwei Suezmax-Tanker, 2019 in China gebaut und ebenfalls mit Scrubbern ausgerüstet. Diese Option kann jedoch nur nach der ersten Option gezogen werden, heißt es.