Allianz-Tochter AGCS stutzt Seekaskosparte

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Die Liste der Versicherer, die ihr Seekaskogeschäft drosseln, muss um einen prominenten Namen ergänzt werden: Die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS).

Der Marktführer bei Seekasko[ds_preview] in Deutschland und auch weltweit einer der großen Player – teilt mit, dass die Zeichnungsaktivitäten für »Marine Hull« sowie für Haftpflichtdeckungen im Seebereich in Nordamerika und Asien zum 01.02.2020 eingestellt werden. Das dadurch betroffene Geschäft summiert sich laut AGCS-Sprecher Hugo Kidston auf 50 Mio. € Prämienvolumen pro Jahr bzw. 6% der weltweiten Prämieneinnahmen in der »Marine«-Sparte für AGCS.

Das weltweit gezeichnete Bruttoprämienvolumen lag demnach 2018 bei rund 850 Mio. €. Künftig soll das Underwriting für Seekasko vollständig in den europäischen Hub-Niederlassungen in Hamburg, London und Paris gebündelt würden. »Die Neuausrichtung zielt darauf ab, die Profitabilität zu erhöhen«, erklärte AGCS-Sprecher Kidston gegenüber der HANSA.

Zu möglichen Stellenstreichungen in Nordamerika und Asien im Zuge der Restrukturierung könnten noch keine Details genannt werden.

In den vergangenen zwei Jahren haben sich Dutzende Versicherer weltweit wegen enttäuschender Ergebnisse ganz oder teilweise aus dem Seekasko- und auch aus dem Warentransportgeschäft zurückgezogen. Laut Zahlen der International Union of Marine Insurance (IUMI) lassen die Schadenquoten für die Branche auch für das Zeichnungsjahr 2018 einen Verlust erwarten. Dieses Jahr könnte sich das Blatt allerdings zum Positiven wenden. Infolge des Rückzugs vieler Versicherer haben sich die Risikokapazitäten so stark verknappt, dass die Prämien für Seekaskodeckungen seit Ende 2018 steil anziehen. (mph)