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Ein weiterer Schritt in Richtung einer »neuen« globalen LNG-Versorgungskette: Der norwegische Energiekonzern Equinor hat einen Vertrag mit dem US-Unternehmen Cheniere unterzeichnet.[ds_preview]

Der mehrheitlich dem Staat gehörende Konzern und das ebenfalls börsennotierte amerikanische Unternehmen haben sich auf einen Vertrag über die Lieferung von jährlich 1,75 Mio. t LNG geeinigt, wie jetzt bekannt gemacht wurde. Die Zusammenarbeit läuft über 15 Jahre. »Diese neue Vereinbarung wird das bereits bedeutende Gasportfolio von Equinor, bestehend aus Pipelinegas und LNG, um neue Mengen erweitern«, hieß es seitens der Norweger.

Die Lieferungen sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 beginnen und in der zweiten Hälfte des Jahres 2027 die volle Menge erreichen. Die Hälfte des Volumens, also etwa 0,9 Mio. t, hänge davon ab, so Cheniere weiter, »dass eine endgültige Investitionsentscheidung für den Bau zusätzlicher Verflüssigungskapazitäten am Corpus Christi LNG-Terminal über das Corpus Christi Stage III-Projekt hinaus getroffen wird«. Das Unternehmen mit Sitz in Houston betreibt unter anderem ein Flüssiggasterminal Sabine Pass am Golf von Mexiko.

Während die Explosion bei Freeport LNG und die damit zusammenhängende vorübergehende Stilllegung der Anlagen auch hierzulande Sorgen bereitet, wird die neue Vereinbarung – auch wenn sie erst in ein paar Jahren effektiv wird – als positives Zeichen gewertet. Hintergrund sind die diversen offenen Fragen der weltweiten Energieversorgung, die durch die russische Invasion in der Ukraine und die entsprechenden Maßnahmen vieler Staaten entstanden sind. Unter anderem auch Deutschland will sich unabhängig von russischem Öl und Gas machen. Die Bundesregierung hat dabei auch eine vertiefte Partnerschaft mit Norwegen im Blick.

»In diesen Tagen Angesichts des weltweit steigenden Energiebedarfs und der zunehmenden Bedeutung der Energiesicherheit wird mit einem erheblichen Wachstum des LNG-Marktes gerechnet. US-LNG kann sowohl die europäischen Märkte beliefern als auch die Nachfrage auf anderen Märkten decken«, heißt es in der Equinor-Mitteilung.

»Ich freue mich sehr, dass wir eine langfristige Vereinbarung mit Cheniere, dem größten LNG-Produzenten der USA, geschlossen haben. Basierend auf unserer Produktion in Norwegen ist Equinor der zweitgrößte Lieferant von Pipelinegas nach Europa«, sagte Helge Haugane, Senior Vice President Gas & Power von Equinor.