CMA CGM, PSA, Singapur
Die »Jacques Saadé« am PSA-Terminal in Singapur (© PSA)
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Die französische CMA CGM hat Quartalszahlen auf Rekordniveau präsentiert. Die Gewinne werden für einen massiven Schuldabbau genutzt.[ds_preview]

Der Umsatz der gesamten Gruppe belief sich im dritten Quartal auf 19,9 Mrd. $, hauptsächlich getrieben durch das Liniengeschäft. Der Vorsteuergewinn (EBITDA) wird mit 9,15 Mrd. $ ausgewiesen. Dieser liegt zwar 28% über Vorjahr, aber auch um 4,6% niedriger als noch im 2. Quartal (9,6 Mrd. $). Die Franzosen folgen damit der Konkurrenz von Hapag-Lloyd oder Maersk, die Rekordzahlen vorgelegt hatten.

»Das dritte Quartal 2022 war geprägt von anhaltenden geopolitischen Spannungen, die die Inflation angeheizt und die Konsumausgaben gedämpft haben. Diese Faktoren dämpften die Frachtnachfrage«, kommentierte Reederei-Chef Rodolphe Saadé die Quartalsbilanz. Er kündigte weitere Investitionen an, um die Position der Gruppe zu stärken. Dies gelte auch für den Bereich Energie.

Die zuletzt sprudelnden Gewinne hat CMA CGM genutzt, um eine einst horrende Netto-Verschuldung zurückzufahren. Nach dem 3. Quartal stehen nur noch 78 Mio. $ in der Bilanz, nachdem es vor Jahresfrist noch mehr als 5,3 Mrd. $ waren.

Mit ihren Liniendiensten hat die Nr. 3 in der globalen Containerschifffahrt im Zeitraum Juli–September 5,7 Mio. TEU transportiert, sogar 4,1% mehr als im Vorjahr. Das EBITDA lag bei 8,65 Mrd. $ und +27% höher als Q3 2021. Die Erlöse in der Schifffahrt beliefen sich auf 15,7 Mrd. $, ein Plus von 25,8%, aber eben auch ein Rückgang von -2% gegenüber dem vorherigen Quartal. Die sei die der gefallenen Frachtraten, vor allem auf den wichtigen Ost-West-Routen, heißt es.

Der Anstieg der EBITDA-Marge sei von Durchschnittserlösen in Höhe von 2.771 $ pro TEU getragen worden. Aber auch hier zeigt die Kurve wieder nach unten. Neben zuletzt den sinkenden Einnahmen sind vor allem die Bunker-Kosten erheblich gestiegen. Die Gruppe habe wegen der höheren Energiepreise für ihre Flotte 822 Mio. $ mehr für Kraftstoff ausgeben müssen als noch im Vorjahresquartal.

Der Logistiksparte kommt auf einen Umsatz von 4,34 Mrd. $ bei einem EBITDA von 359 Mio. $. Das Wachstum sei vor allem von den See- und Luftfrachtaktivitäten getragen worden. Die jüngsten Akquisitionen von Ingram Micro CLS, Colis Privé und GEFCO hätten dazu beigetragen, allein die GEFCO-Übernahme trägt 750 Mio. $ zum Logistikumsatz bei.

Saadé bekräftigte das Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Im September hatte CMA CGM einen Energiefonds mit einem Fünfjahresbudget von 1,5 Mrd. € aufgelegt, um die  Dekarbonisierung aller Aktivitäten der Gruppe zu beschleunigen. Unter anderem soll in Produktionskapazitäten für alternative Kraftstoffe wie Biomethan, E-Methanal, »grünes« Methanol und Bio-Kraftstoffe) investiert werden.