Piraten, Monjasa
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Die Ende März von einem Monjasa-Tanker entführten sechs Besatzungsmitglieder sind wieder frei und wohlbehalten. Die Reederei fordert mehr Schutz im Golf von Guinea.

Nach einer relativ ruhigen Phase in dem als Hochrisiko-Gebiet eingestuften Golf von Guinea vor Westafrika war Ende März wieder ein Schiff von Piraten angegriffen worden. Ziel der Attacke war der Produktentanker »Monjasa Reformer« (Baujahr 2003, 13.700 tdw). Der Vorfall hatte sich rund 140 sm vor Pointe Noire (Republik Kongo) ereignet. [ds_preview]

Dabei waren sechs Besatzungsmitglieder von den Piraten entführt worden. Üblicher Weise soll damit ein Lösegeld erpresst werden. Das Schiff mit der restlichen Besatzung, die sich in der sogenannten Zitadelle verschanzt hatte, konnte nach dem Angriff die Fahrt fortsetzen.

Wie der Bunker-Händler und Charterer Monjasa jetzt bestätigte, sind alle sechs Entführten wohlbehalten und wieder auf freiem Fuß. »In Anbetracht der schwierigen Umstände, denen sie in den letzten fünf Wochen ausgesetzt waren, befinden sich alle Seeleute in einem relativ guten Gesundheitszustand, teilte Monjasa über Social Media mit. Sie seien alle medizinisch versorgt worden und auf dem Weg nach Hause, um mit ihren Familien zusammenzukommen, heißt es weiter.

Anders Østergaard, CEO der Monjasa-Gruppe, ließ anklingen, wie angespannt die Situation gewesen sein muss. »Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir von unseren Beratern, der Marine, den Behörden und allen anderen erhalten haben, die uns bei der Bewältigung dieser schrecklichen Situation geholfen haben.«

Monjasa fordert Aktionen

Mit Blick auf die Aktivitäten von Piraten drängt Monjasa darauf, im Rahmen einer internationalen Koalition für sichere Durchfahrtsrouten und sichere Zonen im Golf von Guinea zu sorgen. »Wir werden unsere Erfahrung und unser Wissen gerne einbringen«, so Østergaard.

Die Gewässer vor der Westküste Afrikas – insbesondere der Golf von Guinea – gelten als weltweiter Hotspot der Piraterie. Seit dem vergangenen Jahr waren die kriminellen Aktivitäten jedoch deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) gab es 2022 noch 19 Vorfälle von Piraterie, gegenüber 35 im Jahr 2021 und 84 im Jahr 2020.