Kanzleien, Kanzlei-Gigant, Digitalisierung, Anwälte
Foto: pixabay
Print Friendly, PDF & Email

Ein nigerianischer Pirat ist von einen dänischen Gericht für schuldig befunden worden, eine Strafe wird jedoch nicht verhängt.[ds_preview]

Der Mann hatte mit einer Gruppe anderer im November 2021 eine Schießerei mit einem dänischen Marineschiff im Golf von Guinea in Gang gesetzt. Vier mutmaßliche Piraten starben, einer ging über Bord, vier wurden gefasst, darunter einer, der angeschossen worden war.

Die drei Unverletzten waren nach einer Weile wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil sich kein Land in Westafrika fand, wo man die Männer hätte vor Gericht stellen können – Dänemark will sich ausländische Kriminelle nicht ins Land holen, wo man sie nach Verbüßen einer Haftstrafe möglicherweise nicht mehr abschieben kann.

Der vierte Mann, der nun doch in Dänemark vor Gericht gestellt wurde, war bei dem Schusswechsel mit der Fregatte »Esbern Snare« verwundet worden und hatte in der Folge ein Bein verloren. In Ghana, wohin die von der dänischen Marine festgenommenen Männer zunächst gebracht worden waren, sah man jedoch seine Sicherheit gefährdet, hätte man ihn dort frei gelassen.

Der Nigerianer wurde nun für schuldig befunden, das Leben dänischer Militärangehöriger gefährdet zu haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Obwohl die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von zwölf bis 15 Monaten gefordert hatte, erging am Ende kein Urteil gegen den 40-Jährigen. Das Gericht sah bei ihm und seinen Komplizen alle Merkmale der Piraterie erfüllt, und befand ihn des versuchten Totschlags schuldig. Aufgrund seines Gesundheitszustands und der Tatsache, dass die Anklagen gegen die drei anderen mutmaßlichen Piraten fallen gelassen wurden, sah man jedoch von rechtlichen Konsequenzen ab.