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Mit der Übernahme von FRS Iberia/Maroc erweitert DFDS ihr Netz auf den wachstumsstarken Fährenmarkt der Straße von Gibraltar.

DFDS hat heute die im September 2023 angekündigte Übernahme von FRS Iberia/Maroc abgeschlossen. Die Tochtergesellschaft der Flensburger FRS-Gruppe hat eine führende Position auf dem Markt für Kurzstreckenseefähren zwischen Spanien und Marokko in der Straße von Gibraltar. Mit der Übernahme erweitert DFDS sein Netz in einer Region, in der das Wachstum in den kommenden Jahren durch die Verlagerung von Lieferketten in die Nähe Europas unterstützt werden dürfte. [ds_preview]

»Wir freuen uns darauf, mit der Integration von FRS Iberia/Maroc zu beginnen und unsere gemeinsamen Fähigkeiten für das Wachstum des Unternehmens einzusetzen, während wir weiterhin zuverlässige, effiziente Fährdienste für Passagiere und Frachtkunden anbieten«, sagt Torben Carlsen, CEO von DFDS.

FRS Iberia/Maroc betreibt drei Routen mit insgesamt 850 Mitarbeitern, von denen etwas mehr als 400 eigene Mitarbeiter sind. Der Umsatz für 2023 beträgt 1,0 Mrd. DKK (vorläufig). Die Reederei wurde im Jahr 2000 gegründet und ist heute die einzige Fährgesellschaft, die alle Häfen in der Straße von Gibraltar anläuft. Den Anfang machte die Verbindung zwischen Tarifa (Spanien) und Tanger (Marokko), in den Folgejahren kamen Verbindungen zwischen Algeciras (Spanien), Gibraltar und der spanischen Exklave Ceuta auf afrikanischer Festlandsseite und Tanger Med (Marokko) hinzu. Im Einsatz sind aktuell fünf Hochgeschwindigkeitskatamarane, zwei klassische Autofähren und eine RoRo-Fähre.

DFDS erwartet »Wachstumssynergien« durch FRS Iberia/Maroc

Das Iberia-Geschäft entwickelte sich im Laufe der zwei Jahrzehnte außerordentlich erfolgreich. Im Rahmen der wachsenden marokkanischen Wirtschaft und des sich weiterentwickelnden Gesamtmarktes zwischen beiden Ländern konnte das jährlich beförderte Volumen der FRS Iberia stetig gesteigert werden. Mit über 1.9 Mio. Passagieren und 370.000 Fahrzeuge im Jahr 2023 ist das Unternehmen heute einer der Marktführer im Fährverkehr zwischen Spanien und Marokko. Innerhalb der FRS-Gruppe mit Fährlinien in 14 Ländern »stellt FRS Iberia heute das stärkste Standbein dar«, hatte FRS anlässlich der Bekanntmachung des Verkaufs erklärt.

Zunächst hatte FRS nach eigenen Angaben einen Partner für das Spanien-Marokko-Geschäft gesucht, dervollständige Verkauf an DFDS hatte sich dann aber als die bessere Option erwiesen. DFDS ist vor allem im Fährverkehr in Nordeuropa und zuletzt auch in der Mittelmeer-Region aktiv. Die 750 Mitarbeiter der FRS Iberia werden von DFDS übernommen.

DFDS erwartet, »dass die Integration des Passagiergeschäfts von der gemeinsamen Nutzung von Betriebs- und Ertragsmanagementkapazitäten profitieren wird, nicht zuletzt auf den Kurzstrecken im Ärmelkanal. Durch die Optimierung der digitalen Vertriebskanäle dürfte zudem der Anteil der Online-Buchungen steigen«, heißt es.

Die Frachtaktivitäten sollen gestärkt werden, indem sie Teil eines paneuropäischen Frachtfährennetzes werden, das über Fachwissen in den Bereichen Betrieb, Produktentwicklung und Kundendienst verfügt. »Es wird erwartet, dass die Integration der Frachtaktivitäten auch von einer Überschneidung der Kunden und von Cross-Sales-Möglichkeiten profitieren wird«, so die Reederei. Gleichzeitig werde erwartet, dass die Integration in erster Linie Wachstumssynergien mit sich bringt, da nur begrenzte Kostensynergien zu erwarten seien. Der Prozess der Integration soll drei Jahre in Anspruch nehmen.

FRS Iberia/Maroc wird Teil des Geschäftsbereichs Fähren, und das dortige Top-Managementteam, bestehend aus Ronny Moriana Glindemann und Tim Gädecken, wird zu DFDS wechseln und das Geschäft weiterführen.