Bug von Maersk Schiff
© Maersk
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A.P. Moller – Maersk muss für das Geschäftsjahr 2023 herbe Einbußen gegenüber dem Boom-Jahr 2022 hinnehmen, sackt im vierten Quartal gar ins Minus.

A.P. Moller – Maersk musste im letzten Quartal des Jahres 2023 gar einen Verlust von -456 Mio. $ hinnehmen gegenüber einem Quartalsgewinn von fast 5 Mrd. $ ein Jahr zuvor. Für das Gesamtjahr erreichte der Gewinn 3,9 Mrd. $ gegenüber 29,3 Mrd. $ 2022. Insgesamt stimmen die Finanzergebnisse mit der Prognose für das Jahr überein. Der Ratenabschwung im Geschäftsbereich Ocean trug maßgeblich zu dem deutlich gesunkenen Umsatz bei. Der konsolidierte Umsatz von AP Moller – Maersk lag 2023 bei 51,1 Mrd. $ gegenüber 81,5 Mrd. $ im Vorjahr. Das Ebitda erreichte 9,6 Mrd. $ (36,8 Mrd. $), das Ebit 3,9 Mrd. $ (30,9 Mrd. $) bei einer EBIT-Marge von 7,7 %. Für das Gesamtjahr erreichte der Gewinn 3,9 Mrd. $ gegenüber 29,3 Mrd. $ 2022.

Der Geschäftsbereich Ocean verzeichnete bei einem Umsatz von 33,7 Mrd. $ fast eine Halbierung gegenüber 2022 (64,3 Mrd. $). Das Ebitda sackte von 33,8 Mrd. $ auf 6,9 Mrd. $ ab, das Ebit stand am Jahresende bei 2,2 Mrd. $ gegenüber 29,1 Mrd. $ im Jahr zuvor. Bemühungen um Kostensenkungen trugen nach Angaben von Maersk dazu bei, »den Gegenwind durch den raschen Anstieg des Angebots zu mildern«. »Die Finanzergebnisse waren aufgrund der robusten Kostendämpfung immer noch stark, wurden aber im Laufe des Jahres durch die anhaltend schwierigen Marktbedingungen, die zu deutlich niedrigeren Frachtraten führten, beeinträchtigt«, heißt es.

Der Bereich Logistik und Dienstleistungen konnte weiterhin neue Aufträge gewinnen, doch der Abbau von Lagerbeständen zu Beginn des Jahres, gefolgt von niedrigeren Raten, führte zu einem Rückgang der Einnahmen. Der Umsatz lag bei 13,9 Mrd. $ gegenüber 14,4 Mrd. $ im Vorjahr. Das Ebitda erreichte rund 1,3 Mrd. $ (1,4 Mrd. $), das Ebit lag bei 446 Mio. $ (814 Mio. $).

Auch der Umsatz der Terminal-Sparte ging zurück, von 4,4 Mrd. $ auf 3,8 Mrd. $, das Ebitda erreichte 1,3 Mrd. $ (1,5 Mrd. $), beim Ebit gab es einen Anstieg von 832 auf 980 Mio. $. »Trotz einem Rückgang der Lagereinnahmen angesichts der Marktnormalisierung führte die sorgfältige Umsetzung von Operational Excellence, Kostenkontrolle, Preiserhöhungen und Auslastung zu einer Kapitalrendite (ROIC) von 10,5 %, die über den mittelfristigen Zielen lag«, erklärt Maersk.

In der Business Unit Towage & Maritime Services verzeichnete Maersk bei einem Umsatz von 2,2 Mrd $ (2,3 Mrd. $) ein Ebitda von 320 Mio.$ (369 Mio. $) und ein Ebit von 307 Mio. $ (457 Mio. $).

»2023 war Übergangsjahr nach dem außergewöhnlichen Marktboom«

»2023 war ein Übergangsjahr nach dem außergewöhnlichen Marktboom, der durch die Pandemie verursacht wurde. Wir haben trotz der stark veränderten Umstände solide Finanzergebnisse erzielt und sind gut aufgestellt, um den erwarteten Gegenwind im Jahr 2024 zu bewältigen. Durch frühzeitige und entschlossene Maßnahmen zur Durchsetzung eines strikten Kostenmanagements haben wir uns an die neue Realität angepasst. Wir brauchen weitere Fortschritte im Logistikgeschäft, um unsere Ziele zu erreichen, da wir unsere Transformation weiter vorantreiben und unsere Wettbewerbsfähigkeit steigern wollen«, sagt Vincent Clerc, CEO von Maersk.

»Der derzeitige Markt ist nach wie vor von robusten Volumina geprägt, aber während die Krise im Roten Meer zu unmittelbaren Kapazitätsengpässen und einem vorübergehenden Anstieg der Raten geführt hat, wird das Überangebot an Schiffskapazitäten letztlich zu Preisdruck führen und unsere Ergebnisse beeinträchtigen. Die anhaltenden Störungen und die Volatilität der Märkte unterstreichen die Notwendigkeit einer robusten Lieferkette und bestätigen, dass Maersks Weg zu einer integrierten Logistik die richtige Wahl für unsere Kunden ist, um diese Herausforderungen effektiv zu bewältigen«, so Clerc.

Maersk erwartet Nachfragewachstum, Überangebot an Tonnage wirft Schatten

Maersk erwartet für das Gesamtjahr 2024 ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,0 und 6,0 Mrd. $. Die Prognose von Maersk basiert auf der Erwartung, dass das Wachstum des globalen Containervolumens im Jahr 2024 zwischen 2,5 % und 4,5 % liegen wird und Maersk mit dem Markt wachsen wird.

Darüber hinaus wird erwartet, dass sich das erhebliche Überangebot in der Containerschifffahrt im Laufe des Jahres 2024 voll entfalten wird. Die Dauer und das Ausmaß der Störung im Roten Meer sind nach wie vor mit großer Unsicherheit behaftet, wobei sich die Dauer von einem Quartal bis zu einem ganzen Jahr in der Prognosespanne widerspiegelt.