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Die italienische Fährreederei-Gruppe Onorato hat mit ihrer Hauptmarke Moby im ersten Halbjahr zurück auf Wachstumskurs gefunden. Als ein Haupttreiber für die Entwicklung gilt ein Schiff »Made in Germany«.

Die Indienststellung der »Maria Grazia Onorato« habe[ds_preview] zu einer Verbesserung der finanziellen Bilanz beigetragen, teilte Onorato Armatori jetzt mit. Das Schiff war erst in diesem Jahr von der noch immer mit turbulenten Zeiten kämpfenden Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) abgeliefert worden.

Onorato ist mit den Reedereien Moby, Tirrenia und Toremar im Fährverkehr zwischen dem italienischen Festland und den Inseln Sizilien, Sardinien, Elba, Tremiti und Korsika aktiv. Zudem werden in der Ostsee in Kooperation mit der russischen St. Peter Line Rundfahrten angeboten. Im ersten Halbjahr konnte das Ebitda nun aus den roten Zahlen geholt werden, es stieg den Angaben zufolge von -8,8 auf 47,8 Mio. €. Der Umsatz der Moby-Gruppe konnte im gleichen Zeitraum um 8,7% auf 253,6 Mio. € gesteigert werden. Über das Nettoergebnis machte Onorato keine Angaben.

Die positive Entwicklung wird mit Kostenoptimierung und Rationalisierung der Flotte begründet, es gab positive Trends sowohl im Passagierbereich mit einem Verkehrswachstum von 3,5% als auch im Frachtgeschäft. »Zu den positiven Faktoren gehören außerdem die Umsetzung der im Jahr 2018 begonnenen Startup-Aktivitäten, das Bunker-Management und die Konsolidierung der gewonnenen Marktanteile auf den wichtigsten strategischen Märkten der Gruppe, vor allem auf Sizilien«, heißt es in der Mitteilung. Dabei habe die Preispolitik eine wichtige Rolle gespielt.

Die Ergebnisse wurden explizit »auch durch die Inbetriebnahme des neuen Flaggschiffs »Maria Grazia Onorato« ermöglicht«, die in Kürze auf den Routen der Gruppe durch das Schwesterschiff »Alf Pollak« ergänzt werde.

In der Ostsee verzeichnete Moby ein Wachstum von 4%, dort sei man bereit »die Position zu stärken«. Wie das zu erreichen sein könnte, wurde nicht im Detail erläutert.

CEO Achille Onorato sagte: »Der im Jahr 2018 gestartete Aktionsplan erreicht alle von uns gesetzten Ziele, damit das Unternehmen seine Finanzlage stärken und den Weg der Rationalisierung und Optimierung der Dienstleistungen fortsetzen kann. Alle oben genannten Indikationen werden durch Investitionen in den Neubau sowohl im Frachtbereich als auch im Passagierbereich bestätigt.« Moby hatte bei der GSI-Werft in China Großfähren mit 4.000 Spurmetern und Raum für 2.500 Passagiere in Auftrag gegeben.  Zudem wurde zuletzt einen Schiffstausch mit der Reederei DFDS angekündigt.

Bei dem Neubau-Auftrag hätte Onorato nichts dagegen gehabt, die Schiffe in Europa bauen zu lassen. Man entschied sich schließlich für China – allerdings nicht vorrangig aus Kostengründen, wie Achille Onorato im Gespräch mit der HANSA exklusiv erläutert.


HANSA Heft

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