Foto: AAL
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Das Personalkarussell in der MPP-Branche dreht sich im Zuge der Schwierigkeiten bei Zeamarine weiter. Zwei weitere Manager verlassen den deutschen Carrier. Sie arbeiten künftig im Umfeld des Konkurrenten AAL, der bereits vor wenigen Tagen einen Zeamarine-Neuzugang vermeldet hatte.

Kurt[ds_preview] Lyssens und Peter de Boer wechseln zur Antwerpener Agentur DKT (De Keyser Thornton Group). Sie sollen die kommerziellen Aktivitäten von DKT im BeNeLux-Raum verstärken sowie mit und für AAL die Vermarktung des neuen Europa-Asien-Liniendienstes vorantreiben, der Anfang der Woche angekündigt worden war, heißt es heute seitens DKT.

Kurt Lyssens ist den Angaben zufolge seit 1989 in der Schifffahrt tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrungen für Breakbulk-Linien- und Semi-Liniendienste zwischen Europa und den weltweiten Märkten. Zuletzt war er bei Rickmers/Zeamarine aktiv. Peter De Boer war 1993 bei Rickmers Line Belgium angetreten. Beide hätten bereits ihre Tätigkeit bei DKT aufgenommen und sind in der Hauptgeschäftsstelle in Antwerpen ansässig.

Sven De Meester, CEO der DKT-Gruppe, sagte: »Mit ihrer Erfahrung und dem großen Respekt, den sie in der Breakbulk- und Projektschwergutschifffahrt genießen, stärken wir unser Angebot und senden eine klare Absichtserklärung an den Markt.« AAL-Europa-Geschäftsführer Eike Muentz betonte die enge Arbeitsbeziehung zwischen dem Carrier und der Agentur: »Die Ernennung von Kurt und Peter ist nicht nur für sie von Bedeutung, sondern auch für die Förderung des neuen Liniendienstes von AAL zwischen Europa, dem Nahen Osten/Indien und Asien, den wir gerade gestartet haben.«

DKT, Teil der französischen Naxco-Gruppe, wurde 1853 gegründet und ist seit 2018 die exklusive Vertretung von AAL. Der asiatische Carrier aus der Unternehmensgruppe des deutschen Reeders Heinrich Schoeller hatte bereits im Frühsommer 2019 ein verstärktes Engagement im Trade zwischen Europa und Fernost angekündigt und dafür das Hamburg-Team aufgestockt. Vor einigen Jahren hatte AAL zunächst versucht, das Geschäft in Europa in einer »Allianz« mit der Reederei Peter Döhle zu entwickeln. Die Kooperation wurde 2017 aufgelöst. Der Schwerpunkt der Aktivitäten von AAL mit einer Flotte von aktuell 26 Schiffen liegt traditionell in Fernost, Südostasien und Australien.

Großes Stühlerücken

Es ist der zweite Personalwechsel zwischen Zeamarine in dem AAL-Umfeld innerhalb weniger Tage. Bei der Vorstellung des Liniendienstes – dieses Segment hatte einen nicht unerheblichen Anteil an den Schwierigkeiten bei Zeamarine und steht möglicherweise vor dem Aus – war bereits der Wechsel von Kay Goldenstein bekannt gegeben worden. Der ehemalige Rickmers- und Zeamarine-Linienexperte soll den Dienst vom AAL-Büro in Hamburg aus steuern.

Insgesamt sorgt die offiziell als Restrukturierung laufende Entwicklung bei Zeamarine für einige personelle Veränderungen.

Zuletzt jetzt also die Wechsel von Goldenstein, Lyssens und de Boer. Dem Vernehmen nach könnten dies nicht die letzten Abgänge für Zeamarine gewesen sein. Weitere Manager und Mitarbeiter des Befrachters sollen auf der Suche nach neuen Jobs sein, wie zu hören ist.