Rotterdam
Foto: Port of Rotterdam
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Die Nachfrage nach LNG-, Bio- und schwefelarmen Kraftstoffen ist in Europas größtem Seehafen Rotterdam im Zuge der neuen Regulierung sprunghaft angestiegen.

Mit 9 Mio. m³[ds_preview] ist der niederländische Hafen – trotz eines kleines Rückgangs – noch immer einer der wichtigsten Bunker-Standorte für die Schifffahrt. Auch und gerade für LNG als Kraftstoff entwickelt sich Rotterdam immer mehr zum Hub.

Das wirkt sich auf die Verkaufsmengen aus. So stieg der Absatz im vergangenen Jahr um mehr als das Dreifache auf 31.944 t, teilte die Hafenbehörde heute mit. Zum ersten Mal sei auch der Verkauf von Bio-Bunkern – Kraftstoffe, denen ein bestimmter Prozentsatz Biokraftstoff hinzugefügt wurde – deutlich anhand der Zahlen sichtbar. Im gesamten Jahr 2019 handelte es sich den Angaben zufolge bei 2 % des Absatzes an Schweröl und 0,5 % der Destillationsprodukte (MGO/Gasöl und MDO/Dieselöl) um Bio-Bunker. Vor allem im vierten Quartal kam der Verkauf offenbar immer häufiger vor. Die Beimischprozentsätze dieser Bunker schwanken zwischen 5 und 50 %. Der häufigste liegt bei 20 – 30 %.

Trotz der zum Teil enormen Preisspanne im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoff – den Reeder bei Verwendung von Scrubbern trotz »IMO 2020« noch nutzen dürfen – ist zudem der Verkauf von niedrigschwefeligem Kraftstoff enorm gestiegen.

Im letzten Quartal 2019 ist der Verkauf des schwefelarmen Bunkeröls mit höchstens 0,5 % Schwefelanteil – des sogenannten VLSFO, Very Low Sulphur Fuel Oil – enorm gestiegen. Allein im Dezember betrug der Anteil von sogenanntem »Very Low Sulphur Fuel Oil« (VLSFO) mit höchstens 0,5% Schwefelanteil 62 % der verkauften Volumen. Im gesamten vierten Quartal waren es 48%.

Die Entwicklung wird wenig überraschend auf die neue Gesetzgebung zurückzuführen: Ab dem 1. Januar 2020 ist der weltweit zugelassene Schwefelanteil im Schiffskraftstoff von 3,5 % auf 0,5 % gesenkt worden. In den Niederlanden und anderen Nordseeländern beträgt der Schwefelgehalt seit 2015 sogar höchstens 0,1 %. Der Anteil des sogenannten Ultra Low Sulphur Fuel Oil betrug im letzten Quartal 13%.