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Hohes Getreideaufkommen und knappes Tonnageangebot im Nordatlantik treiben die Raten hoch. Die Eisenerznachfrage in China ist weiterhin stark.

[ds_preview]Am Trockenfrachtmarkt glänzten Panamax-Bulker diese Woche mit deutlichen Ratensteigerungen. In der Folge kletterte der Baltic Dry Index um 151 auf 1501 Punkte. In den übrigen Größenklassen gab es im Vergleich dazu nur geringe Schwankungen.

Eine hohe Kapazitätsnachfrage für Getreideverschiffungen an der Ostküste Südamerikas und zunehmend auch im Schwarzen Meer hält den Panamax-Markt weiter in Schwung. Die Durchschnittrate für Typschiffe mit 82.500 tdw Traghfähigkeit auf Zeitcharter-Trip-Basis (»Kamsarmax«) zog daher im Laufe der Woche um 27% auf 14.070 $/Tag an. Der Trend zeigt auch heute zu Wochenschluss noch klar nach oben. Den steilsten Anstieg von über 50% auf 15.260 $/Tag verzeichneten Makler auf der Transatlantik-Route, was der sehr knappen Verfügbarkeit von Schiffen im Nordatlantik geschuldet sein soll.

Bei den gemeldeten Abschlüssen spielte die Musik aber vor allem in Südamerika. Für Rundreisen aus Fernost in den Atlantik und zurück kletterte das Niveau im Vergleich zur Vorwoche von hohen 11.000 auf nunmehr 14.000 $/Tag. Zu diesem Satz nahm unter anderem der US-Händler Bunge die 2014 gebaute »Alkimos Heracles« (81.922 tdw) mit Anlieferung im südkoreanischen Ulsan aus dem Markt. Auf APS-Basis (Arrival Pilot Station) mit Anlieferung Santos erzielte die »Yasa H Mehmet« (83.482 tdw, Bj. 2011) am Donnerstag 15.250 $/Tag + 525.000 $ Ballastbonus bei Cargill.

Für die großen Capesize-Frachter (180.000 tdw) begann die Woche hoffnungsvoll mit starken Zugewinnen, die aber ab Mitte der Woche wieder wegbrachen. Unterm Strich schließen die Großbulker aber noch mit einem Plus von knapp 9% bei 19.900 $/Tag ab. Einige Marktteilnehmer zeigten sich überrascht, dass die Capesize-Befrachtung nicht stärker von der hohen Eisenerznachfrage in China profitiert. So war der Weltmarktpreis für Eisenerz (62% Fe, CFR China) bis gestern auf Wochensicht um 9% auf 121,40 $/t hochgeschossen. Die Aussichten für die nächste Woche stehen damit wohl nicht schlecht.

Für die kleineren Bulker mit eigenen Kränen befanden sich die Märkte im Großen und Ganzen im Seitwärtsgang. Supramaxe (58.000 tdw) und Handysize-Typen (38.000 tdw) verbesserten sich nur ganz leicht um 1,0% bzw. 0,4% auf gut 9.400 und knapp 8.500 $/Tag. Einen deutlichen Anstieg gab es für die Supras nur auf der Indexroute vom Schwarzen Meer nach Fernost – von 19.357 auf 20.500 $/Tag. Im Handysize-Segment sticht der europäische Kontinent mit einem kontinuierlichen Aufwärtstrend bei den Raten heraus.

MPP

Für das MPP-Heavylifter-Segment zeigt der aktuelle Toepfer-Zeitcharterindex für August einen kleinen Anstieg um 100 auf 6.492 $/Tag für die 12.000-Tonner an. Maklern zufolge beschränkt sich die Aktivität in dem Segment nach wie vor weitgehend auf kurze, flexible Perioden oder Einzelreisen. Vom europäischen Kontinent sollen mehrere Ausreisen zu Raten um die 6.000 $/Tag geschlossen worden sein.

Etwas mehr Periodenaktivität wird für größere MPP-Frachter mit rund 30.000 tdw Tragfähigkeit berichtet. So soll eins der alten Rickmers-Superflex-Schiffe eine sechsmonatige Beschäftigung zu 8.000 $/Tag ex Indien geschlossen haben, während zwei 32.000-Tonner jüngeren Datums (500 t Hebekapazität) für Perioden von 7 Monaten zu 10.500 $/Tag aus dem Markt gingen.

Tanker

Am Chartermarkt für Rohöltanker setzten sich die Trends der vergangenen Woche in zahlreichen Segmenten fort. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC rutschten noch einmal um 5,6% auf 22.500 $/Tag ab. Während der Markt im Atlantik (ex Westafrika und ex US Golf) leicht anzog, lastet im Persischen Golf nach wie vor ein Überangebot an Schiffsraum auf dem Markt.

Die Suezmaxe konnten sich weiter um 11% auf 15.700 $/Tag verbessern, was hauptsächlich einer gestiegenen Aktvität im Schwarzen Meer geschuldet ist. Die Spoteinnahmen der Aframaxe gaben bei stark sinkenden Tagessätzen in der Mittelmeerfahrt um 9% auf 9.600 $/Tag nach. (mph)