Quelle: HANSA
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Am Trockenfrachtmarkt wird die Ratenkorrektur für Capesize-Bulker immer schmerzhafter. Kleinere Frachter konnten diese Woche noch leichte Verbesserungen erzielen.

[ds_preview]Die Rally der Capesize-Spotraten auf über 33.000 $/Tag zu Monatsanfang verblasst zunehmen in der Erinnerung. Diese Woche setzte sich die Marktkorrektur ungebremst fort: Die Durchschnittsrate der »Capes« (180.000 tdw) im Zeitcharter-Trip-Geschäft brach auf Wochensicht um 31% auf knapp 17.300 $/Tag ein. Am stärksten gab das Ratenniveau im Pazifik nach, die Indexrate für Transpazifik-Trips halbierte sich fast auf rund 11.900 $/Tag.

Im Eisenerzgeschäft hat die Charteraktivität für Ladungen Richtung China nachgelassen, zumindest wurden deutlich weniger Reisefrachtabschlüsse ex Westaustralien und ex Brasilien gemeldet. Allerdings lassen die wirtschaftlichen Fundamentaldaten keinen Nachfrageeinbruch erkennen. Der Eisenerzpreis für 62%-FE-Produkte (CIF, China) notiert nach wie vor sehr fest bei über 111 $/t. Einige Marktteilnehmer vermuten, dass nachlassende Abfertigungsengpässe und kürzere Wartezeiten in den chinesischen Massenguthäfen schuld an der Misere sind, weil die Großbulker dadurch schneller zurück auf den Markt kommen.

Beruhigung für Panamaxe

Deutlich beruhigt hat sich das Befrachtungsgeschehen auch im Panamax-Segment (82.500 tdw). In der ersten Wochenhälfte wurden auffällig wenig Zeitcharterabschlüsse gemeldet, am Donnerstag nahm die Aktivität Berichten zufolge zu. Dennoch rutschte das Ratenniveau auf Wochensicht um 20% auf knapp 10.800 $/Tag ab. Damit erlösen die Panamaxe unterm Strich kaum noch Aufschläge gegenüber kleineren Bulkern mit eigenen Kränen.

So hat sich das Ertragsniveau der Supramaxe (58.000 tdw) zu Wochenende bei 10.070 $/Tag eingependelt – ein minimales Plus von 0,6% zur Vorwoche. Im US Golf konnten die Supras noch Steigerungen erzielen, dafür gab der Markt in den übrigen Laderegionen des Atlantiks mehr oder weniger deutlich nach. Im asiatisch-pazifischen Raum zogen die Raten aber durch die Bank weg an, wenn auch nur moderat und von niedrigerem Niveau ausgehend als im Atlantik.

Deutliches Plus für Handysize-Schiffe

Die Handysize-Bulker (38.000 tdw) beenden die Woche mit einem deutlichen Plus von fast 3% bei durchschnittlich rund 8.500 $/Tag. Ausschlaggebend dafür war eine festere Tendenz innerhalb des Atlantiks mit anziehenden Fixtures in Nordeuropa, dem Mittelmeer, dem US Golf und an der Ostküste Südamerikas. Die »Atlantis Fortune« (37.313 tdw, Bj. 2008) bekommt für einen Trip (zwei Verladungen) von Necochea (Argentinien) in die Singapore-Japan Range 13.750 $/Tag bei Norden. Der Charterer White Lake nahm die »Nordich BC Munich« (34.826 tdw, Bj. 2012) zu 11.750 $/Tag für eine Reise ex Argentinien (Upriver) in die Ostsee zu 11.750 $/Tag unter Vertrag.

Einbußen im Tanker-Markt

Auch am Rohöltanker-Spotmarkt überwogen die Einbußen. Bei weiterhin nur mäßiger Aktivität im Persischen Golf fielen die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC um 16% auf rund 27.400 $/Tag. Auch eine leichte Zunahme der Charterabschlüsse im Wochenverlauf konnte den negativen Trend nicht brechen.

Laut Fearnley’s liegt die Aktivität für VLCC in der Golf-Region den zweiten Monat in Folge auf einem niedrigen Level von 90-100 Fixtures. Mit der Erhöhung der Produktion in den OPEC-Staaten ab August erhoffen sich die Reeder wieder mehr Schwung.

Die Suezmaxe profitierten von einer kontinuierlichen Tonnagenachfrage in Westafrika und auch im Schwarzen Meer. Ihre Spoteinnahmen verbesserten sich zur Vorwoche um knapp 9% auf 12.800 $/Tag. Im Aframax-Segment bewegte sich das Ratenniveau bei 11.400 $/Tag seitwärts. Steigerungen im US Golf und in Südostasien standen deutliche Ratenrückgänge in der Nordsee sowie im Mittelmeer gegenüber. (mph)