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Zu den prominentesten Bestellern zählen MSC und Seaspan: In der Containerschifffahrt wächst das Orderbuch für Neubauten rasant auf neue Höhen. Besonders im Monat März waren die Reedereien sehr aktiv.

[ds_preview]Nach Ansicht der Schifffahrtsorganisation Bimco markiert der Monat eine Trendwende im Containersektor. Im März wurden Bestellungen für 45 Ultra-Large-Containerschiffe (ULCS) mit mindestens 15.000 TEU Stellplatzkapazität aufgegeben, was einen eigenen Rekord darstellt, wie Chefanalyst Peter Sand heute in einem aktuellen Marktbericht berichtet. Darüber hinaus wurden im selben Monat 27 Aufträge für »kleinere« Schiffe erteilt, was die Gesamtauftragskapazität auf 866.060 TEU erhöht.

»Der Suezkanal-Zwischenfall war nicht das einzige spektakuläre Ereignis, das sich im März in der Containerschifffahrt ereignete. Auch die Reedereien und Tonnage-Anbieter platzierten fleißig neue Aufträge für Ultra Large Containerschiffe«, so Sand.

Die Entwicklung zu immer größeren Containerschiffen war Gegenstand ausgiebiger Debatten während der jüngsten sechstägigen Blockade des Suez-Kanal, nachdem der Frachter »Ever Given« havariert war. Einige Beobachter sahen darin ein Vorzeichen dafür, dass die Schiffe zu groß werden und die Zuverlässigkeit der Lieferkette und die sichere Navigation gefährden. Auch Havarie-Experten verweisen auf die Sicherheitsregularien, die nicht dem Stand der Flottentwicklung entsprechen. Ulf Kaspera etwa, Direktor der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU), geht im aktuellen HANSA-Podcast explizit auf die Sicherheitsempfehlungen, Lücken in der Regulierung und mögliche Gegenmaßnahmen ein.


Hören Sie hier die Einblicke und Einschätzungen im HANSA-Podcast.

BSU Kaspera Podcast


Bimco-Analyst Sand erwartet aber keine Kehrtwende in der Entwicklung: »Man sollte in dieser Hinsicht nicht viel Veränderung erwarten, da die Ultra-Large-Containerschiffe die bevorzugte »Waffe« im Wettrüsten der Industrie sind, die ihre langfristige Rentabilität verbessern will.« Für die Branche sei besonders interessant, von den Skaleneffekten zu profitieren, die ultragroße Containerschiffe bieten.

Schon 1,4 Mio. TEU in 2021

Die jüngste Neubau-Welle bewertet er als »Zeichen für das Vertrauen, das derzeit sowohl von Seiten der Eigner als auch der Investoren in das Geschäft gesetzt wird«. Im gesamten Jahr 2020 wurden insgesamt 995.000 TEU an Kapazität bestellt. Die im ersten Quartal 2021 bestellte Kapazität liegt allerdings bereits bei knapp 1,4 Mio. TEU, laut der Bimco ein Sechs-Jahres-Hoch.

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