Am Trockenfrachtmarkt gaben die Raten auf der Mehrzahl der Routen diese Woche deutlich nach. Für die kleineren Bulker lief es am Kontinent und in Südamerika noch relativ gut.[ds_preview]
Der Bulkermarkt wurde den saisonalen Erwartungen auch diese Woche ganz und gar nicht gerecht. Statt einer Belebung der Nachfrage verzeichneten die Reeder ein sehr gedämpftes Interesse an Schiffsraum in den meisten Regionen. Der Baltic Dry Index fiel um 285 auf 1534 Punkte.
Im Capesize-Segment herrschte zwar weiterhin hohe Charteraktivität für Eisenerz ex Westaustralien nach China. Dafür wurde es im Atlantik noch ruhiger, was in Kombination mit dem anhaltenden Zustrom von Ballastern für gehörigen Druck auf die Raten sorgte. So fiel das Durchschnittsniveau der Capes im Zeitcharter-Trip-Geschäft im Wochenverlauf um 19% auf 13.852 $/Tag. Laut der jüngsten Monatsstatistik der Weltstahlvereinigung schoss die Stahlproduktion in China im September zwar um 17,6% gegenüber dem Vorjahr in die Höhe. Ob sich dieser Trend fortsetzt, ist angesichts der gegenwärtig schwachen Nachfrage vor allem für brasilianisches Eisenerz Richtung China aber fraglich.
Im Panamax-Segment sank das Ratenniveau (5TC) bei minimaler Aktivität sowohl im Atlantik als auch im Pazifik ebenfalls deutlich um 15% auf 16.350 $/Tag. Für die kleineren Bulker mit eigenen Kränen erwiesen sich vor allem Positionen im asiatisch-pazifischen Raum als problematisch, wobei die Geschäftsruhe aufgrund des hinduistischen »Lichterfests« die Flaute deutlich verschlimmert haben dürfte. Im Atlantik konnten sich Supras und Handies aber teils gut behaupten, vor allem am Kontinent und an der Ostküste Südamerikas. Insgesamt gaben die Durchschnittsraten für die Supramaxe um 12% auf 16.318 $/Tag und für die Handies (38.000 tdw) um 7% auf 16.142 $/Tag nach.
In der Shortsea-Befrachtung für Bulk und Breakbulk in Europa war die Tendenz der Raten je nach Region seiwärts bis leicht fallend. Während sich die Nachfrage in Nord- und Ostsee weiter erholt, kam der pulsierende Markt im Schwarzen Meer und dem östlichen Mittelmeer etwas unter Druck. Das Tonnageangebot für Getreideverschiffungen aus dem Asowschen Meer heraus soll sich entspannt haben, war zu hören. Der European Short Sea Index (EUSSIX) von BMTI fiel um 2,3% auf 43.03 Punkte. Nur die Route von den Baltischen Häfen in die ARAG-Range verzeichnete eine leichte Befestigung.
Am Rohöltankermarkt gelang es den Charterern diese Woche, den Aufwärtstrend zu bremsen. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC rutschten um 7% auf 80.400 $/Tag an, wie Clarksons Platou berichtet. Dafür konnten die Suezmaxe bei starkem Ladungszustrom in Westafrika weiter Boden gutmachen und sich um 41% auf 72.700 $/Tag verbessern. Die Raten der Aframaxe wiesen bei relativ konstanter Aktivität kaum Veränderungen auf. Die Ertragslage im Spotgeschäft verbesserte sich leicht auf 63.900 $/Tag. (mph)