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In der Dry-Bulk-Befrachtung ging es diese Woche weiterhin sehr ruhig zu. Eine Ausnahme bildete der Capesize-Markt im Pazifik.[ds_preview]

Bis auf die Großbulker verzeichneten alle Schiffsklassen in der weltweiten Dry-Bulk-Fahrt diese Woche weiter fallende Erträge. Nur die Nachfrage im Capesize-Segment erfuhr im asiatisch-pazifischen Raum einen Aufschwung und trieb die Raten in der Region nach oben. Diesem Effekt ist es zu verdanken, dass der Baltic Dry Index (BDI) diese Woche noch mit einem kleinen Plus von 32 Punkten bei 1.355 abschließt. Für die Handies außerhalb des BDI ging es in allen Fahrtgebieten abwärts, für die Mini-Bulker in Europa hingegen ganz leicht aufwärts.

Die Durchschnittsrate der Capes zog bis Donnerstag in einer Tour an, knickte heute aber wieder etwas ein. Trotzdem liegt das Niveau (5TC) mit 12.807 $/Tag rund 15% höher als vor einer Woche. Die Steigerung basiert fast ausschließlich auf einer verstärkten Charteraktivität für Eisenerz ex Westaustralien nach China. Makler gehen davon aus, dass es sich um ein kurzfristiges Phänomen handelt und die Bergbaukonzerne nur zusätzliche Schiffe benötigen, um Verspätungen und Störungen aufgrund der Wirbelstürme in der Region aufzuholen. Im Atlantik bewegte sich der Markt bei relativer normaler Aktivität aus Brasilien und Westafrika heraus nur seitwärts.

Die Aussichten für die kommenden Monate werden eher ungünstig beurteilt. So wird das Zeitcharterniveau der Capes am Terminmarkt (FFA) für das erste Quartal 2023 mit weniger als 7.000 $/Tag gehandelt. Der Londoner Makler Arrow warnte, dass die Regensaison in Brasilien früh eingesetzt habe und es schon bald zu operativen Einschränkungen im Eisenerzexport kommen könnte. Da die Route von Brasilien nach China für eine hohe Transportleistung steht, würde ein Wegfall von Charternachfrage den Markt wohl deutlich belasten.

Für Panamaxe, Supramaxe und Handysize-Bulker war es durchgehend eine schwache Woche mit teils minimaler Nachfrage in den Laderegionen. Die Durchschnittsraten fielen in einer Bandbreite von 4% bis 6% auf 14.735 $/Tag für Panamaxe, 13.348 $/Tag für Supras und 14.174 $/Tag für Handysize-Frachter. Eine positive Ausnahme war Nordamerika für die Supramaxe. Dank einer Zunahme von Ladungen im US Golf und an der Ostküste legten die Indexraten dort leicht zu.

Im Handysize-Segment tendierten die Raten auf breiter Front niedriger. Obwohl Makler eine Zunahme von Ladungen am Kontinent und im Schwarzen Meer verzeichneten, fielen die Indexraten für Skaw/Passero-Anlieferung mit am stärksten.

Kluft am Tankermarkt wächst

Die Kluft zum Tankermarkt wird nun immer größer. So hielt der positive Trend für die Rohöltanker auch diese Woche an, wobei die Steigerungen allerdings etwas abflachten. Die VLCC und die Suezmaxe steigerten sich jeweils noch einmal um 6% auf 96.100 $/Tag (VLCC) und 77.500 $/Tag (Suezmax). Die Aframaxe konnten Einbußen im US-Golf durch Zugewinne in der Mittelmeerfahrt mehr als ausgleichen und lagen gestern mit durchschnittlich 66.900 $/Tag auf Wochensicht 3% im Plus.     (mph)