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Aufgrund der neuen umweltpolitischen Anforderungen ab 2020 rechnet der US-amerikanische Kreuzfahrtkonzern Carnival inklusive seiner deutschen Tochter Aida mit Bunker-Zusatzkosten in dreistelliger Millionenhöhe.

Der Mehraufwand dürfte sich auf rund 200 Mio. $ belaufen, teilte Carnival jetzt im Rahmen seiner Bilanzvorlage mit. Insgesamt erwartet der Konzern Bunker-Ausgaben von[ds_preview] 1,8 Mrd. $ im kommenden Jahr.

Carnival gilt als der größte Anbieter im globalen Kreuzfahrtmarkt. Neben der in Rostock ansässigen Aida-Reederei gehören zur Gruppe die Marken Carnival Cruise Line, Princess Cruises, Holland America Line, Seabourn, P&O Cruises, Costa Cruises und Cunard. Die gesamte Flotte umfasst 102 Schiffe. 19 weitere Kreuzfahrer kommen bis 2025 hinzu.

Für einen Teil der Flotte stellt Carnival 2020 auf MGO als Kraftstoff um. Rund 40% entfallen dann auf MGO, nach rund 20% in diesem Jahr.

Mittelfristig dürfte der Anteil alternativer Kraftstoffe steigen, wie die Reedereigruppe mehrfach betont hatte. Zu den aktuellen Prestige-Projekten gehört etwa die »AIDAnova«, die von der Meyer Werft gebaut und mit einem LNG-Antrieb ausgerüstet ist. Die Rostocker Reederei will darüber hinaus in die Entwicklung von Batterietechnologien vorantreiben, als jüngstes Projekt wurde kürzlich der Retrofit der »AIDAperla« bekannt gegeben.

Die Prognose für das kommende Jahr hängt stark von geopolitischen und makroökonomischen Entwicklungen ab, wie CEO Arnold Donald betonte: »Als wirklich globales Kreuzfahrtunternehmen, bei dem fast 50 % unserer Gäste außerhalb der USA angesiedelt sind, sehen wir uns mit einer Reihe aktueller Gegenwinde konfrontiert, darunter schwächere Volkswirtschaften, die unser Segment Europa & Asien betreffen, ein starker Dollar und natürlich die IMO 2020-Vorschriften.« Man habe Maßnahmen ergriffen, um die Kapazitäten in Südeuropa stärker an die Nachfrage anzupassen. Diese sei geprägt von der anhaltenden »wirtschaftlichen Misereq, dem unsicheren geopolitischen Umfeld und den jüngsten Trends im Verbraucherverhalten. Auch die Entwicklungen im Persischen Golf beeinflusst das Geschäft bereits, vor allem »Buchungstrends und Ticketpreise«, wie es heißt.