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Am Dry-Cargo-Markt geht es weiter bergab, vor allem für die Großbulker. Bei den Handies zeichnet sich zumindest in Europa eine Bodenbildung ab.[ds_preview]

Der Ratenverfall im Trockenfrachtgeschäft hat sich diese Woche kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest wie erwartet fortgesetzt. Der Baltic Dry Index gab erneut kräftig um 183 auf 763 Punkte nach und nähert sich damit dem Tiefstlevel während der Corona-Lockdowns im ersten Halbjahr 2020.

Für die Handyize-Bulker (Index-Typschiff: 38.000 tdw) endet die Woche mit einem Minus von 13% auf der Durchschnittsrate für Zeitcharter-Trips bei 7.931 $/Tag. Die prozentual höchsten Einbußen verzeichneten die Baltic-Panel-Broker auf den Routen im Pazifik, wo sich die Nachfrage offenbar frühzeitig vor dem Neujahrsfest in China beruhigt hat.

Während die Ladungsanfragen zurückgingen, wurde die Liste der prompten Schiffe immer länger, wie Makler berichten. Für kurze Rundreisen in Fernost sollen die Fixtures bis auf 3.000 $/Tag für 28.000-Tonner und 5.000 $/Tag für 37.000-Tonner gefallen sein. Zumindest für größere Handies, die über Stahlstützen für Rundholz-Verladungen verfügen, gab es Berichten zufolge kurze Perioden oder Folgereisen zu höheren Tagessätzen von mindestens 8.000 $/Tag.

Im Atlantik gaben die Raten hauptsächlich in Südamerika und im US-Golf weiter nach. Am europäischen Kontinent gab es wieder vermehrt Ladungen, die zu einer Stabilisierung der Chartermieten auf niedrigem Niveau führten. Für größere Schrottpartien Richtung östlichem Mittelmeer wurden Levels von 8.000 $/Tag gehalten. Für Ausreisen Richtung Asien bewegt sich das Niveau für größere Handies Maklern zufolge bei 12.000 bis 14.000 $/Tag.

Im Supramax-Segment war der Rückgang mit 5% auf rund 7.200 $/Tag für Zeitcharter-Trips vergleichsweise moderat. Nachdem der Markt im Pazifik schon zuvor in die Knie gegangen war, war der Druck diese Woche im Atlantik am höchsten mit starken Einbußen vor allem im US Golf. In Asien konnten die Reeder auf den Kohle-Rennstrecken ex Indonesien entgegen den Erwartungen sogar etwas Boden gutmachen.

Die Panamaxe profitierten von einer leichten Belebung im Transpazifik-Geschäft und an der Ostküste Südamerikas, was dazu führte, dass das Ratenniveau insgesamt nur leicht um 1% auf 9.544 $/Tag sank.

Die Capesize-Bulker tragen jetzt die rote Laterne mit einem durchschnittlichen Niveau von nur 6.529 $/Tag – ein Einbruch von 39% gegenüber der Vorwoche. Zur schwächeren Nachfrage in China gesellten sich diese Woche noch starke Regenfälle in Brasilien, wodurch die Eisenerzverladungen gebremst wurden.

Plus für Tanker

Am Chartermarkt für Rohöltanker konnten die Reeder teils ordentliche Steigerungen erzielen. Für die VLCC habe das Februar-Programm der Ölkonzerne im Persischen Golf deutlich mehr Spotnachfrage gebracht. Zudem profitieren die Supertanker von zusätzlichen kleineren Ladungen, die ihnen mangels Tonnageverfügbarkeit im Suezmax-Segment in den Schoß fallen. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC blieben zur Vorwoche nahezu stabil bei 38.100 $/Tag.

Die Suezmaxe konnten sich dank starker Nachfrage in Westafrika und im Golf um 21% auf 68.300 $/Tag verbessern. Die Aframaxe hielten sich stabil bei 76.200 $/Tag.     (mph)