ONE testet erneut Bio-Kraftstoff – »Digital und grün«

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Dieses Mal ging es ONE um eine Zusammenführung von Digitalisierung und Dekarbonisierung: Der in Singapur ansässige Container-Carrier hat einen weiteren Test mit Bio-Kraftstoffen an Bord durchgeführt.[ds_preview]

Das Bündnis der japanischen Reedereigruppen MOL, K Line und NYK gab heute »den erfolgreichen Abschluss des Biokraftstoffversuchs an Bord der ›MOL Endowment‹ bekannt.

Im Rahmen des Pilotprojekts des Global Centre for Maritime Decarbonisation (GCMD), das die Qualität, Quantität und Treibhausgasreduzierung von Drop-in-Biokraftstoffen sicherstellen soll, wurde der 4.800-TEU-Frachter vor Jahresfrist im Hafen von Singapur mit 992 marinem Biokraftstoff betankt. Der Biokraftstoff wurde danach in 20 Tagen vollständig verbraucht, wie jetzt bestätigt wurde. Die Route führte dabei von Kobe in Japan über Keelung und Hongkong nach Südostasien.

Bei dem verwendeten Biokraftstoff handelte es sich um B24, eine Mischung aus Used Cooking Oil Methyl Ester (UCOME) – den auch Hapag-Lloyd kürzlich genutzt hatte – und sehr schwefelarmem Heizöl (VLSFO). UCOME wird aus Altspeiseöl (Used Cooking Oil, UCO) hergestellt, das aus Rückständen oder Rohstoffen gewonnen wird, die als 100% Abfall gekennzeichnet sind, und dessen Nachhaltigkeit gemäß den international anerkannten ISCC-Standards zertifiziert wurde.

Die Biokraftstoffmischung wurde von Chevron geliefert und gilt nach ONE-Angaben »als nachhaltiger Kraftstoff, der in Bezug auf seine betriebliche Anwendung den aus Erdöl gewonnenen Schiffskraftstoffen ähnlich ist«. Die Rückverfolgung dieser Biokraftstoffe entlang der Lieferkette von der Produktion bis zur Verwendung ist ein wichtiger Aspekt des GCMD-Pilotprojekts, um einen soliden Rahmen für die Gewährleistung der Treibhausgasreduzierung zu schaffen.

Daher wurden dem Biokraftstoff und seinen Mischungen ein physikalischer Tracer zugesetzt und in der gesamten Lieferkette mehrere Proben für Laboranalysen entnommen. Die daraus resultierenden Daten werden von GCMD als Inputs für die Entwicklung des Zuverlässigkeitsrahmens verwendet.

Der Versuch erforderte keine Änderungen an den Schiffsmotoren oder der Kraftstoffinfrastruktur. »Er hat auch gezeigt, dass marine Biokraftstoffprodukte als Drop-in-Kraftstoffe zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen von Schiffen betrachtet werden können«, so ONE weiter.

Digitalisierung von Bunker-Dokumenten bei ONE

»Der Versuch markierte auch einen Schritt nach vorn in der Digitalisierung«, zeigte sich der Carrier stolz, da die Biokraftstofftransaktion digital über den Singapore Trade Data Exchange (SGTraDex) abgewickelt wurde. SGTraDex ist ein digitales Dienstprogramm, das den Datenaustausch zwischen den Partnern der Lieferkette über eine gemeinsame Datenschiene erleichtert, um einen sicheren Informationsaustausch zu ermöglichen.

Während des Biokraftstoffversuchs wurde der Austausch von Dokumenten zwischen ONE und Chevron über SGTraDex abgewickelt. Zu diesen Dokumenten gehören das Qualitätszertifikat, die Bunkerverkaufsbestätigung, der Bunkerlieferschein und die Bunkerverkaufsrechnung. Darüber hinaus wurden auch unterstützende Dokumente wie Mass Flow Meter (MFM)-Belege, MFM-Plomben-Checkliste, Zähleraufzeichnungsformular und International Sustainability and Carbon (ISCC)-Zertifizierung digital erstellt.

»In der maritimen Industrie gibt es viele miteinander vernetzte Akteure, und die Zusammenarbeit ist der Schlüssel, um unser Ziel der Dekarbonisierung voranzubringen. Es ist ermutigend zu sehen, wie die verschiedenen Partner an unterschiedlichen Stellen der Lieferkette in diesem Biokraftstoffversuch zusammenkommen, um das gemeinsame Ziel einer besseren, nachhaltigeren Zukunft zu erreichen«, sagte Jeremy Nixon, CEO von Ocean Network Express (ONE).