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Die Fährreederei Stena Line stellt ihren jüngsten Neubau »Stena Embla« in Dienst. Anders als ursprünglich geplant wird das Schiff aber zunächst nicht Liverpool anlaufen.

[ds_preview]Noch vor wenigen Tagen war man davon ausgegangen, dass die brandneue E-Flexer-Fähre zwischen Liverpool und Belfast fahren soll. Heute folgte dann die Kurskorrektur: Die »Stena Embla« startet in der Irischen See auf dem Dienst Rosslare-Cherbourg. Schuld ist der Brexit und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Warenverkehr.

Stena Irland Belfast
Foto: Stena

»Aufgrund der aktuellen Brexit-bedingten Verlagerung auf Direktrouten und der steigenden Kundennachfrage« habe man sich entschieden, die Stena Embla vorübergehend auf der Route Rosslare-Cherbourg einzusetzen«, teilte Stena mit. Heute abend um kurz vor halb neun geht es mit der ersten Abfahrt aus Rosslare los.

Der bei China Merchants Jinling Shipyard in Weihai gefertigte, mit 41.671 GT vermessene Neubau ist 215 m lang, 28 m breit und kann bis zu 1.000 Passagiere befördern, 120 Autos, 210 Lkw und 175 Kabinenfahrzeuge. Mit 3.100 Spurmetern erhöht sich die Frachtkapazität nach Angaben des Schifffahrtunternehmens auf dieser Strecke um 20 % und bietet 60 % mehr Kabinen für Frachtfahrer.

Paul Grant, Stena Line’s Irish Sea Trade Director sprach jetzt von einer kurzfristigen Marktverzerrung:

»Es ist klar, dass der Brexit zu einem Anstieg der Nachfrage nach direkten Frachtrouten und insbesondere nach Fracht in Begleitung von Fahrern geführt hat, so dass die Hinzufügung des neuen Schiffs, wenn auch nur vorübergehend, zusammen mit der kürzlich eingeführten »Stena Foreteller« auf der Route eine willkommene Ergänzung zu diesem Zeitpunkt darstellt.«

»Noch die dagewesene Nachfrage«

Glenn Carr, General Manager bei Rosslare Europort bestätigte den Bedarf: »Wir haben eng mit Stena Line zusammengearbeitet, um die noch nie dagewesene Nachfrage nach Kapazitäten direkt vom und zum Kontinent zu befriedigen.«

Die »Stena Embla« wird dreimal wöchentlich zwischen Rosslare und Cherbourg verkehren. Zusammen mit der »Stena Foreteller« will die Reederei damit 12 Überfahrten pro Woche zwischen Irland und dem Kontinent durchführen. Stena Line ist nach eigenen Angaben die größte Fährreederei auf der Irischen See. Zum Netz gehören kombinierte Passagier- und Frachtdienste von Belfast nach Cairnryan und Liverpool, Routen von Dublin nach Holyhead und Rosslare nach Fishguard sowie eine reine Frachtroute von Belfast nach Heysham, insgesamt bis zu 238 wöchentliche Überfahrten zwischen Irland und Großbritannien.