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Der sich zuspitzende Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat nun auch die zivile Handelsschifffahrt in der Straße von Hormuz erreicht. 

Sowohl die USA als auch[ds_preview] Großbritannien haben mittlerweile deutliche Warnungen veröffentlicht. Die US-Behörde »Maritime Administration« (Marad) teilte mit, man warne Schiffe, die in und um die Straße von Hormuz herum operieren, »vor iranischen Angriffen«. Man fürchtet offenbar Vergeltungsreaktionen der Regierung in Teheran nach der Tötung ihres höchstrangigen Generals Qasem Soleimani durch die USA in der vergangenen Woche. In die Warnung einbezogen werden neben der Straße von Hormuz auch der Persische Golf, der Golf von Oman, die arabische See, das Rote Meer, der Golf von Aden und der Indische Ozean.

Handelsschiffe, die mit den USA in Verbindung stehen, werden aufgefordert, in der Region Vorsicht walten zu lassen und die Reiseplanung mit der Marine zu koordinieren, falls Teheran versuche Schiffe anzugreifen. »Die iranische Reaktion auf diese Aktion, ist unbekannt, aber es besteht die Möglichkeit, dass der Iran gegen die US-Seefahrtsinteressen in der Region vorgeht«, hieß es in der Warnung.

Zuvor hatte sich die britische Einrichtung UKMTO (United Kingdom Maritime Trade Operations) an die Öffentlichkeit gewandt. In einem Statement heißt es angesichts möglicher Angriffsaktionen seitens der USA oder des Irans, Schiffe in der Golf-Region sollten Vorsicht walten lassen und ihre Transite in Übereinstimmung mit den Empfehlungen BMP5 durchführen.

Ob es erneut einen Vorstoß für eine internationale militärische Schutzmission für die Schifffahrt in der Region gibt, ist derzeit noch unklar.

Ungeachtet der jüngsten Ereignisse ist die Straße von Hormuz seit einigen Monaten ohnehin schon ein sehr gefährliches Gebiet für die Handelsschifffahrt. Der Iran hatte in der Vergangenheit immer mal wieder gedroht, das Nadelöhr zu »schließen« – eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für die Tanker-Branche. Zudem ist vielen Akteuren noch der wochenlange Arrest der »Stena Impero« im Gedächtnis, der von einer Einheit der iranischen Revolutionsgarden gestürmt worden war. Auch waren Tanker Opfer von Raketenbeschuss, sowohl iranische als auch ausländische Schiffe.