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Die Lübecker Bulk-Reederei Oldendorff Carriers reiht sich in die Riege von Tests mit Biokraftstoffen in der Schifffahrt ein.

[ds_preview]Gemeinsam mit dem Rohstoffkonzern BHP und dem Bunker-Dienstleister Goodfuels nahm Oldendorff am »ersten marinen Biokraftstoff-Versuch mit einem in Singapur gebunkerten Seeschiff« teil, wie aus einer Mitteilung der Hafen- und Schifffahrtsbehörde (MPA) des Stadtstaats hervorgeht.

Im Rahmen des Versuchs wurde der 2020 gebaute 81.290-Tonner »Kira Oldendorff« mit einem sogenannten »Drop-in«-Biokraftstoff bebunkert, der konventionellen fossilen Kraftstoffen beigemischt wurde.

Oldendorff
© Oldendorff Carriers

Oldendorff Carriers wählte bewusst eines der moderneren Schiffe der Flotte aus. Es ist an BHP verchartert, entsprechende Modifikationen an dem Schiff könnten »leicht durchgeführt werden«, um die Biokraftstoffmischung effizient zu verbrennen. Überwachungsinstrumente wurden installiert, um die Versuchsdaten so genau wie möglich zu erfassen, heißt es weiter.

Die Geschäftsführerin von Oldendorff Carriers Singapore, Alex Vajsova-Jones, sagte: »Unsere und BHP’s Ansichten über eine grünere Zukunft stimmen überein und da sie seit jeher enge Partner sind, war dieser Versuch eine natürliche Ergänzung. GoodFuels ist führend im Bereich der Biokraftstoffe und ein Vorreiter in diesem Segment, und wir hielten sie für eine ausgezeichnete Wahl, während MPA ein starker Befürworter grüner Initiativen ist und die Teilnehmer der Branche in der ‘Schifffahrtshauptstadt der Welt’ stets unterstützt.«

»Fundierte Strategie« gesucht

»Die Zu den wichtigsten Zielen des Versuchs gehören das Verständnis des Verhaltens des Kraftstoffs, die Bewertung der Motor- und Schiffsbetriebsleistung während des Versuchs sowie die Erforschung der technischen und kommerziellen Vorzüge und Herausforderungen von Biokraftstoffen als Schiffskraftstoff«, heißt es seitens der MPA. Der Versuch soll dazu beitragen, eine fundierte Strategie für die strukturelle Versorgung und den Einsatz von Biokraftstoffen zu entwickeln.

Isabel Welten GoodFuels
GoodFuels’ Chief Commercial Officer Isabel Welten (Foto: GodFuels)

Die Einbindung von BHP ist kein Zufall. Der Konzern sieht die Beteiligung als Schritt zur Erreichung seines Ziels, bis 2030 seine Treibhausgasemissionen um 40% zu senken. Vice President of Maritime and Supply Chain Excellence, Rashpal Bhatti, sagte: »Wir wollen mit unseren Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten, um die Emissionsreduzierung über den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte zu beeinflussen.«

Expansion für Goodfuels

Der Biokraftstoff GoodFuels reduziert den Angaben zufolge die CO2-Emissionen im Vergleich zu HFO/VLSFO um 80-90% und verwendet nachhaltige Abfall- und Reststoffströme als Ausgangsmaterial. Für den Dienstleister ist es ein neuer Schritt nach Singapur. Isabel Welten, Chief Commercial Officer bei GoodFuels, betonte: »Wir freuen uns sehr über unsere erste Expansion nach Singapur und in den asiatischen Markt, zumal wir Singapur bereits im Laufe des Jahres als wichtiges Drehkreuz für viele unserer Kunden identifiziert haben.«

Der Dienstleister hatte in der jüngeren Vergangenheit bereits mit diversen anderen Reedereien und Unternehmen entsprechende oder ähnliche Projekte aufgesetzt, darunter unter anderem Stena, BMW, Jan de Nul, Minship, Volkswagen, ONE, CMA CGM oder UECC.