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Foto: Jan De Nul
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85 % weniger CO2 – der Hopper-Bagger »Alexander von Humboldt« hat den 2.000 Betriebsstunden mit 100 % nachhaltigem Biokraftstoff absolviert. Die Jan De Nul Group zieht eine positive Bilanz.

Dieser wichtige Meilenstein stelle den längsten kontinuierlichen Einsatz [ds_preview]von 100% nachhaltigem Biokraftstoff in der maritimen Industrie dar, so die Reederei. Das Erreichen dieses Meilensteins unterstreiche die erfolgreiche Einführung dieser Kraftstofflösung und beweise der maritimen Welt, dass BFO für den Einsatz als nachhaltiger »Drop-in«-Kraftstoff bereit sei, um die Emissionsreduktionsziele der Industrie zu erreichen. Ein Drop-in-Kraftstoff kann konventionelle Kraftstoffe direkt ersetzen kann, ohne, dass technische Modifikationen nötig sind. Jan De Nul Group hat den Test in enger Zusammenarbeit mit MAN Energy Solutions und dem Kraftstofflieferanten GoodFuels durchgeführt.

Die »Alexander von Humboldt« ist nach Angaben des Betreibers das erste Schiff der Welt, das diesen Biokraftstoff-Meilenstein erreicht hat. Der wichtige technische Richtwert von 2.000 Segelstunden beweise die technische Anwendbarkeit und die Einsatzmöglichkeiten von nachhaltigem Schiffsbiokraftstoff im Betrieb, so das Unternehmen. »Gleichzeitig öffnet er die Tür für eine sektorübergreifende Zusammenarbeit mit Originalausrüstungsherstellern (OEMs), Klassifikationsgesellschaften, Flaggenstaaten und Lieferketten, um die Bereitstellung dieser Kraftstoffe für den allgemeinen Gebrauch zu beschleunigen.«

Die »Alexander von Humboldt« wurde in den letzten neun Monaten mehrmals betankt. Das Schiff verbrauchte den Biokraftstoff bei Wartungsbaggerarbeiten in flämischen Seehäfen und im Vereinigten Königreich. Insgesamt sollen rund 85 % der CO2 -Emissionen gegenüber der Verwendung konventioneller Kraftstoffe eingespart worden sein.

»Nicht nur grüne Lösung, sondern auch hochwertiger Kraftstoff«

Der BFO wurde 2018 von GoodFuels eingeführt. Es war der erste fossile Biokraftstoff der zweiten Generation für die Schifffahrt, der in Übereinstimmung mit der neuesten europäischen Richtlinie für erneuerbare Energien vollständig aus nachhaltigen Abfallrohstoffen gewonnen wird. Projekte hat Goodfuels unter auch mit den Reedereien Boskalis, Stena Bulk, UECC, CMA CGM, Jumbo, Norden und dem Shipmanager Minship laufen. Biokraftstofftests haben auch Hapag-Lloyd und MSC angekündigt.

Peter Jonckheere, Chefingenieur von Jan De Nuls Alexander von Humboldt: »Dieser nachhaltige Biokraftstoff ist nicht nur eine grüne Lösung, sondern auch ein hochwertiger Kraftstoff, mit dem unsere Motoren betrieben werden können.«

Michel Deruyck, Leiter des Bereichs Energie der Jan-De-Nul-Gruppe: »Mit unserer Entscheidung für diesen nachhaltigen Meeres-Biokraftstoff wollen wir den Regierungen und unseren Kunden beweisen, dass die Industrie bereit ist, wenn sie Klimaambitionen haben und diese in die Auswahlverfahren einfließen lassen.

»Sind offen für alle anderen nachhaltigen Primärenergiequellen«

Es isei jetzt wichtig, dass die richtige Politik und die richtigen Vorschriften folgten, um das volle Potenzial von BFO auszuschöpfen. »Die Forschung über die Kraftstoffe der Zukunft ist nützlich, aber sie sollte uns nicht daran hindern, bereits heute verfügbare nachhaltige Lösungen für den dringend benötigten Energiewechsel in der Schifffahrtsindustrie zu nutzen«, so Deruyck.

Die Jan De Nul Group willd die Verwendung von Biokraftstoff auf anderen Schiffen weiter untersuchen und das Ziel der Dekarbonisierung innerhalb des Unternehmens weiter verfolgen. »Es ist auch von größter Wichtigkeit, unsere Kunden einzubeziehen, um diese ehrgeizigen Kohlenstoffreduzierungen zu erreichen, da dies sicherlich nicht die wirtschaftlichste Option der von fossilen Brennstoffen dominierten Brennstofflieferindustrie ist«, sagt Deruyck.

Darüber hinaus müsse diese Übergangslösung für Biokraftstoffe eine nachhaltige Primärenergiequelle sein. Deruyck: »Wir sind offen für alle anderen nachhaltigen Primärenergiequellen, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die meisten von ihnen innerhalb der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen finanziell nicht wettbewerbsfähig.«